"Wunderheiler" und Helferin verhaftet

"Wunderheiler" und Helferin verhaftet
Das Präparat Ukrain ist in Österreich verboten. Erfinder Wassil N. scheffelte damit Millionen. 200.000 Ampullen wurden nun sichergestellt.

Das Serum soll ein Allheilmittel sein. Bei Krebs soll es ebenso helfen wie bei Aids oder Strahlenkrankheiten. Der Name des Wunders in der kleinen Flasche: Ukrain. Und dessen Erfinder, Dr. Wassil N. machte damit Millionen. Gestern wurde der gebürtige Ukrainer wegen Betrugsverdachtes in Wien-Wieden festgenommen. In seinem Haus wurden außerdem 200.000 Ampullen des Präparates im Wert von 14 Millionen Euro sichergestellt.

50 Polizeibeamte waren im Großeinsatz. Denn auch eine 40-jährige Mitarbeiterin des Herrn Doktor wurde verhaftet. Die Beamten führten 24 Hausdurchsuchungen in Wien und Niederösterreich durch. Dabei wurden auch Computer, Laptops und kleine Mengen an Cannabis und Kokain sichergestellt.

Schöllkraut

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Seit Jahrzehnten geht Wassil N. mit seinem Mittel hausieren. Doch zugelassen wurde es nie. Denn: Es ist laut Behörde schlicht unwirksam. Das halbsynthetische Mittel aus Schöll­krautextrakten darf in Österreich weder hergestellt noch verkauft werden. Auch die Einfuhr wurde vom Gesundheitsministerium verboten.

Trotzdem: Unzählige Krebskranke setzten ihre Hoffnung in das Präparat. Und diese Hoffnung war teuer erkauft. 77 Euro sollen sie für die Ampulle hingeblättert haben. Anwendung: Im Idealfall täglich.

Auf seiner Homepage verweist Dr. N. auf angebliche Studien und seine Nominierung für den Chemie-Nobelpreis. Unterstützung bekam er schon vor Jahren auch von der Adeligen Eleonore Thun-Hohenstein, die N. sogar ein Buch widmete. "Krebsmittel Ukrain – Kriminalgeschichte einer Verhinderung."

Die echte Kriminalgeschichte wird allerdings jetzt geschrieben. Nach langen Ermittlungen schritt das Bundeskriminalamt zur Tat.

Die Vernehmungen und weitere Erhebungen sind derzeit imang.

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