Wolf mit Nazi-Richter verglichen: FPÖ gegen Stenzel-Rücktritt

Ursula Stenzel.
Wiener Neos-Klubchef Wiederkehr: "Absolute Grenzüberschreitung." FPÖ schließt Rückzug ehemaliger ÖVP-Politikerin aus.

Der Wiener Neos-Klubobmann Christoph Wiederkehr hat am Freitag den sofortigen Rücktritt der nicht amtsführenden Wiener FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel gefordert. Anlass ist eine Aussage der Rathaus-Politikerin, die auf oe24.tv befand, ORF-Moderator Armin Wolf könne mit einem "solchen Verhörton" in einem "Volksgerichtshof" auftreten.

Der Volksgerichtshof war zunächst ein Sondergericht in Berlin, mit dem die Nationalsozialisten "Landesverräter" verfolgten. Später wurde er ein ordentliches Gericht.

Stenzel hatte sich über das Interview Wolfs mit FPÖ-EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky am Dienstag in der „ZiB2“ empört. Als sie beim ORF begonnen hatte, hätte sie "so etwas - egal unter welchen Generalintendanten - nicht überlebt", meinte die ehemalige ZiB-Moderatorin und einstige ÖVP-Bezirksvorsteherin der Wiener Innenstadt außerdem.

Neos: Angriff auf Pressefreiheit

Für Wiederkehr stellt die Aussage eine "absolute Grenzüberschreitung" dar. "Einen kritischen Journalisten mit einem NS-Gericht zu vergleichen, ist unerhört." Hier handle es sich um einen Angriff auf die Pressefreiheit.

Auch die SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur im Nationalrat, Sabine Schatz, forderte den umgehenden Rückzug Stenzels. Die Wiener FPÖ wies die Rücktrittsforderungen zurück.

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