Wohnungen: Neues Darlehen für Singles

Auf den ersten Blick scheinen es Alleinstehende finanziell besser zu haben: Sie müssen ihr Gehalt mit niemandem teilen und können ganz alleine entscheiden, wieviel sie wofür ausgeben möchten. Doch der Schein trügt. Denn ob Miete, Internetkosten oder Thermenwartung: In einem Single-Haushalt müssen alle Kosten alleine bestritten werden.

Auch in Bezug auf Förderungen seitens der Stadt Wien hatten Alleinstehende bis dato mit Benachteiligung zu kämpfen. Denn das Grundkostendarlehen können derzeit nur Jungfamilien, Paare oder alleinerziehende Eltern in Anspruch nehmen.

Geht es nach Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) soll sich das ändern: Auch Alleinlebende mit einem Alter bis zu 30 Jahren sollen eine finanzielle Unterstützung durch das neue "JungwienerInnen-Darlehen" bekommen.

Wien wird jünger

Ludwig reagiert mit diesem Vorschlag auf eine immer größer werdende Bevölkerungsgruppe. Spätestens bis 2016 soll Wien Vorarlberg als jüngstes Bundesland überholen. Bereits jetzt ist ein Sechstel der Wiener zwischen 18 und 30 Jahre alt. Und wiederum knapp die Hälfte davon wohnt in einem Single-Haushalt.

Abgesehen davon, die Singles ins Boot zu holen, möchte Ludwig die Fördersumme generell anheben. Statt wie bisher 110 Euro soll es 200 Euro Zuschuss pro Quadratmeter geben. Denn: "Für Wohnungssuchende mit geringem Einkommen wird es zunehmend schwieriger von der Bank einen Kredit zu bekommen. Mit dem Darlehen wird jungen Wienern der Zugang zum geförderten Wohnbau erleichtert, weil der Eigenmittelanteil keine Hürde mehr darstellt", sagte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.

In der neuen Regierung

Noch ist der Vorschlag aber nicht offiziell abgesegnet. Ludiwg möchte das Maßnahmenpaket in der neuen Landesregierung beschließen. Bleibt er Wohnbaustadtrat, will er sich dafür einsetzen, dass das Darlehen 2016 in Kraft tritt.

Mit mehreren Maßnahmen kümmere sich die Stadt aber bereits jetzt um die jüngere Bevölkerung. Rund 2000, also etwa ein Fünftel aller vergegeben Gemeindewohnungen gehen im Jahr an junge Wiener, listete Ludwig auf. Heuer werden werden es vermutlich einge mehr werden, denn bereits Mitte September hatten Junge 1900 Wohnungen bezogen.

Um den steigenden Bedarf abfangen zu können, seien neue Gemeindebauten bereits in Planung. In den kommenden fünf Jahren sollen 2000 neue Wohnungen auf Schiene gesetzt werden. Außerdem wird jährlich der Neubau von 500 Heimplätzen gefördert.