Wirte gegen das Rauchverbot: "Wir können die Wahl beeinflussen"

Wirte gegen das Rauchverbot: "Wir können die Wahl beeinflussen"
Gastronomen sind sich sicher, mit ihren 1,2 Millionen Followern bei der Nationalratswahl mitreden zu können.

„Jeder soll selber über seinen Körper bestimmen können“, sagt Gastronom Heinz Pollischansky. Der Chef mehrerer Betriebe in Wien kämpft seit jeher gegen das absolute Rauchverbot. Er ist einer der Gallionsfiguren der Anti-Rauchverbot-Wirte.

Das habe mehrere Gründe: „Wir dürfen einen fettigen Schweinsbraten essen und Alkohol trinken, aber die Politiker wollen uns sagen, dass wir nicht rauchen dürfen. Das sehe ich nicht ein“, sagt Pollischansky.

Viele Wirte hätten sich mittlerweile österreichweit zusammengetan. Allein in Wien seien es laut dem Gastronom über 200 Betriebe mit 5000 Mitarbeitern. Insgesamt hätten diese Lokale 1,2 Millionen Follower in Sozialen Netzwerken. „Damit können wir die Wahl beeinflussen. Wir werden uns genau überlegen, welche Partei wir vor der Wahl unterstützen. Je nachdem, welche Partei uns unterstützt“, sagt Pollischansky. Bisher war es die FPÖ, die hinter den Wirten stand und das absolute Rauchverbot wieder kippte. Man hoffe aber, dass sich während des Wahlkampfs auch andere Parteien auf die Seite der raucherfreundlichen Wirte stellen.

Warum eigentlich Heinz Pollischansky

Wir werden uns genau überlegen, welche Partei wir vor der Wahl unterstützen. Je nachdem, welche Partei uns unterstützt.

von Heinz Pollischansky

Wiener Wirt

Natürlich habe man in der Branche auch Angst vor finanziellen Einbußen. Alleine der Umbau, der eine Nichtraucherzone in seinen Lokalen möglich machte, kostete dem Wirt an die 40.000 Euro. „Da geht es weniger um die Türen, sondern in weiterer Folge auch darum, dass die Lüftungsanlagen aus Energiegründen wieder rückgebaut werden müssten. Was das kostet, kann ich noch gar nicht beziffern.“

"Rauchen ist schädlich, Arbeitslosigkeit auch"

Von dem Rauchverbot seien zudem andere Branchen indirekt betroffen, weil die Gastronomen weniger Geld ausgeben könnten. Es wären auch Fleischer, Tischler, oder Bäcker und viele andere Betriebe „Opfer“ des absoluten Rauchverbots. Nachsatz: „Ja, das Rauchen ist schädlich, das stimmt. Aber auch Arbeitslosigkeit ist schädlich. Die Leute die in die Arbeitslosigkeit gedrängt werden, wie zum Beispiel Mitarbeiter von Shisha Bars, was machen die mit ihrem Leben? Viele werden depressiv und so weiter. Was kostet das dem Staat“, fragt Pollischansky im KURIER-Interview.

In ganz Österreich müssten rund 10.000 Mitarbeiter von Shisha Bars mit einer Kündigung rechnen. Allerdings habe die laufende Verfassungsklage gute Erfolgschancen. Diese Klage wurde bereits eingebracht, als die Politik das absolute Rauchverbot erstmalig beschloss, und nun reaktiviert.

Unabhängig davon klagen auch Nachtlokale österreichweit gegen das neue Anti-Raucher-Gesetz. Das Hauptargument der Kläger ist der Lärm: Der würde durch die Raucher, die im Freien stehen müssen, entstehen.

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