"Es kann jeden und jede treffen": Ludwig verlängert Lockdown in Wien bis 2. Mai

PRESSESTATEMENT LUDWIG NACH CORONA-GESPRÄCH
Ob NÖ und das Burgenland mitziehen, ist derzeit noch nicht gewiss.

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig hat am Montagnachmittag das weitere Vorgehen in der Corona-Krise bekanntgeben. Die schon länger im Raum stehende Verlängerung des aktuell bis zum Sonntag geltenden harten Lockdowns hat sich bestätigt. Und zwar nicht wie anfangs spekuliert um eine Woche, sondern bis 2. Mai.  Denn aktuell müssen in Wien 245 Covid-Patienten intensivmedizinisch versorgt werden, das ist ein neuer Höchststand.

Eingangs bedankte sich der Bürgermeister bei dem medizinischen Fachpersonal, welches derzeit zwei große Patientengruppen behandelt. Diese sind Corona-Patienten, aber auch alle anderen, die intensivmedizinische behandelt werden müssen - etwa bei Infarkten oder Schlaganfällen. Einschließlich Intensiv-Patienten befinden sich derzeit 778 Menschen mit Corona-Erkrankung in Wiener Spitälern - auch das ist ein neuer Höchststand.

Egal ob Corona oder sonstige Erkrankung, Patienten in Wien müssen auch weiterhin behandelt werden können, sagte der Wiener Bürgermeister. Daher müsse die Gruppe der Corona-Patienten möglichst begrenzt werden. Dazu brauche es Maßnahmen. Die aktuell größte Herausforderung sei in diesem Zusammenhang die aggressive britische Mutation. Vor allem Jüngere seien jetzt stärker betroffen: "Es kann jede und jeden treffen", mahnte Ludwig.

Er betonte mit Nachdruck, dass nun viel mehr junge Menschen auf den Intensivstationen sind. Wiener Patienten in anderen Bundesländer zu behandeln, sei derzeit keine Option.

"Unpopuläre Maßnahmen" verlängert

Bis 2. Mai werden die Sicherheitsmaßnahmen verlängert, der Lockdown im Handel bleibt also bis dahin aufrecht. Der Präsenzunterricht in Schulen soll ab 25. April wieder stattfinden.

Ludwig sagt, dass danach möglichst rasch Öffnungsschritte für die Wirtschaft erfolgen sollen - sofern die Zahlen das zulassen. Maskenpflicht und Testungen werde es aber auch dann weiter brauchen. Handel und Dienstleistungen sollen der Bevölkerung aber wieder offen stehen.

Ost-Lockdown 3.0?

Niederösterreich und das Burgenland wurden über die Wiener Maßnahmen vorab informiert. Die Landeshauptleute dort beraten nun. Bürgermeister Ludwig hofft auf einen Schulterschluss. Da die Entscheidung für Wien aber bereits fix sei, wollte er die Bevölkerung möglichst frühzeitig informieren, um so Planungssicherheit zu gewährleisten.

Die Zusammenarbeit mit LH Mikl-Leitner und Doskozil sei bisher sehr gut gewesen, der Bürgermeister geht deshalb davon aus, dass dort ähnliche Maßnahmen getroffen werden. Er erwartet eine Entscheidung dieser Länder bis Freitag.

Maskenpflicht an öffentlichen Plätzen nicht ausgeweitet  

Die FFP2-Maskenpflicht an den fünf öffentliche Plätzen in Wien wird nicht ausgeweitet bzw. sei das zumindest aktuell ist nicht geplant, so Ludwig.

Schüler und Maturanten 

"Ich habe die starke Hoffnung, dass die Tests in den Schulen noch genauer werden", erklärte der Bürgermeister die frühere Öffnung der Schulen. Außerdem sei es Ziel, über die Kinder jene Teile der Bevölkerung zu erreichen, die sich bisher wenig bis gar nicht testen haben lassen.

Ob die neuerliche Verlängerung des Lockdown auch Auswirkungen auf Matura-Klassen hat, müsse noch abgestimmt werden (bestimmte Klassen durften trotz derzeit geltender Maßnahmen bereits wieder in Präsenz unterrichtet werden, Anm.).

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