Wilhelminenspital: Haut-Station soll im Mai verlegt werden
Eine zuletzt sehr umstrittene Umstrukturierung bei den Gemeindespitälern wird wohl wie geplant über die Bühne gehen. "Mit Anfang Mai wird die dermatologische Tagesstation des Wilhelminenspitals ins Krankenhaus Hietzing übersiedeln", das stellt Michael Binder, Direktor für Health Care Management im Krankenanstaltenverbund (KAV), klar.
"Vom Wilhelminenspital werden neun Angehörige des Pflegepersonals, drei Mitarbeiter für das Stationssekretariat und den Servicebereich sowie acht ärztliche Dienstposten ins Krankenhaus Hietzing übersiedeln. Dort werden die Ambulanzzeiten erweitert. Es kommt zu keinen Einsparungen an Dienstposten", betont Binder. Im Wilhelminenspital werde es künftig zwei Hautärzte als Konsiliar-Dermatologen geben.
Widerstand
Wie der KURIER berichtete, gab es zuletzt seitens der Personalvertretung massive Bedenken gegen die Verschiebung des Personals. Auch die Ottakringer FPÖ protestierte dagegen. Sie, aber auch Ärztevertreter, befürchten, dass es durch die Verlegung zu einer Unterversorgung der Patienten im Umkreis des Spitals kommt.
Die Causa ruft jetzt auch die Wiener Ärztekammer auf den Plan. "Die Dienstposten dürfen nicht aus dem Wilhelminenspital wegkommen, bevor nicht geklärt ist, was mit den Patienten passiert", stellt Vizepräsident Wolfgang Weismüller klar. Anders als zuletzt von Binder behauptet, gebe es keineswegs genügend Dermatologie-Ordinationen mit Kassenvertrag, um die Patienten, die bisher das Spital besuchten, versorgen zu können.
Ärztevertreter Weismüller fühlt sich an die geplante Absiedelung der Augenabteilung aus dem Donauspital erinnert, wo Bedenken zunächst auch nicht ernst genommen worden seien. Schließlich wurde das Vorhaben nach heftigen Protesten doch auf Eis gelegt.
Heftige Kritik kommt auch von der Rathaus-Opposition: "Bei so großen Häusern wie dem Wilhelminenspital ist ein dermatologisches Back-up einfach notwendig", sagt Neos-Gesundheitssprecher Stefan Gara. Er fordert einen runden Tisch mit allen Beteiligten, um in der Causa eine tragbare Lösung zu finden.
Das kann sich auch ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec vorstellen. "Die Ärzte und Patienten sind aufgrund der Vorhaben sehr verunsichert."
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