Die Hitztetage nehmen auch in Wien zu, die kalten Tage werden weniger. Wie sich eine Stadt wie Wien auf die Folgen des Klimawandels einstellt, erläutert der Wiener Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky im Gespräch mit dem KURIER.
KURIER: Herr Klimastadtrat, war Ihnen sehr heiß in diesem Sommer in Wien?
Jürgen Czernohorszky: Ja, ich glaube, da ist es mir so gegangen wie jedem anderen Wiener und jeder anderen Wienerin auch.
Wissen Sie eigentlich, haben wir in Wien Hitzetote beklagen müssen?
Das kann ich noch nicht sagen, aber es ist davon auszugehen, dass wir Jahr für Jahr mehr damit zu tun haben werden. Hitze ist natürlich eine riesengroße Belastung für den Organismus. Deshalb haben wir auch schon mit dem Hitzeaktionsplan begonnen, wo wir etwa für Menschen, die im Freien arbeiten, aber auch für ältere Menschen, Kinder oder Schwangere konkrete 27 Maßnahmen organisiert und geplant haben.
Wie kann die Stadt Menschen helfen, die ohne Klimaanlage in schlecht gedämmten Wohnungen die Hitze ertragen müssen?
Neben vielen mittelfristigen Vorhaben haben uns Experten beim Hitzeaktionsplan etwa dazu geraten, dass es zuerst einmal um Wissen und Information geht, dass man weiß, da kommt ein heißer Tag, ich muss in der Früh die Jalousien und Fenster zumachen, damit die Wohnung nicht aufheizt, und sich darauf einstellen kann. Und dann schaffen wir zahlreiche Orte, Coolingspots, wo man Schutz finden kann. Abgesehen von den zig Kilometer freien Badezugang oder in einem städtischen Bad.
Was passiert mit den Hitzeinseln in der Stadt, wo alles zubetoniert ist und es keine Bäume gibt?
Da sind wir eigentlich bei den mittelfristigen Maßnahmen und bei unserem klaren Bekenntnis, dass wir eine Stadt, die auch in 20 Jahren die beste Lebensqualität bieten muss, umbauen müssen. Wir sind zwar stolz auf einen Grün-Anteil von 53 Prozent in Wien, wissen aber auch, dass wir ganz besonders dort, wo alles dicht verbaut ist, mehr geschafft werden muss. Wir haben ein Programm, das 400.000 m2 neuen Grünraum schafft. Wir haben aber auch stadtklimatologische Forschungen, die uns zeigen, wo es besonders heiß ist, und kurzfristig ein Trinkbrunnen errichtet und langfristig Beschattungen mit Bäumen und neue Parks gebaut werden müssen.
Wien scheint bisher von Extremregenereignissen verschont gewesen zu sein, wie wäre die Stadt dafür gerüstet?
Solche „rain bombs“ gab es sehr wohl, sie sind nur nicht so stark aufgefallen, weil die Stadt Wien sehr intensiv die städtische Infrastruktur sichert und ausbaut, etwa beim Kanal- und Regenwassermanagement, mit neuen Retentionsbecken (Wasserrückhaltesysteme), wir investieren gerade einen dreistelligen Millionenbetrag, um einen Entlastungskanal unter dem Wienfluss zu schaffen. Nötig sind auch noch mehr Versickerungsflächen.
Gehört zum Klimaschutz der Ausbau der Wasserversorgung dazu?
Da wird überall investiert, in die Leitungen als auch in die Speicher. Derzeit werden in 31 Wasserbehältern (29 in Wien, 2 in Niederösterreich, Anm.) rund 1,6 Milliarden Liter Wasser gespeichert, im Endausbau 2036 steigt das Speichervolumen auf zwei Milliarden Liter Wasser.
Die Gaskraft als auch die Fernwärme sollen bis 2040 fossil-frei werden. Noch fällt aber nicht auf, dass überall Solarstrom-Anlagen gebaut werden.
Die Gaskraft wird es zur Netz-Stabilität auch danach geben, nur dann halt mit grünem Gas betrieben. Und beim Sonnenstrom liegen wir voll in unseren sehr ambitionierten Ausbauzielen – allein im Juli wurde so viel gebaut, wie noch nie in der Geschichte der Stadt.
Wie kann die Stadt Menschen helfen, die ohne Klimaanlage in schlecht gedämmten Wohnungen die Hitze ertragen müssen?
Neben vielen mittelfristigen Vorhaben haben uns Experten beim Hitzeaktionsplan etwa dazu geraten, dass es zuerst einmal um Wissen und Information geht, dass man weiß, da kommt ein heißer Tag, ich muss in der Früh die Jalousien und Fenster zumachen, damit die Wohnung nicht aufheizt, und sich darauf einstellen kann. Und dann schaffen wir zahlreiche Orte, Coolingspots, wo man Schutz finden kann. Abgesehen von den zig Kilometer freien Badezugang oder in einem städtischen Bad.
Was passiert mit den Hitzeinseln in der Stadt, wo alles zubetoniert ist und es keine Bäume gibt?
Da sind wir eigentlich bei den mittelfristigen Maßnahmen und bei unserem klaren Bekenntnis, dass wir eine Stadt, die auch in 20 Jahren die beste Lebensqualität bieten muss, umbauen müssen. Wir sind zwar stolz auf einen Grün-Anteil von 53 Prozent in Wien, wissen aber auch, dass wir ganz besonders dort, wo alles dicht verbaut ist, mehr geschafft werden muss. Wir haben ein Programm, das 400.000 m2 neuen Grünraum schafft. Wir haben aber auch stadtklimatologische Forschungen, die uns zeigen, wo es besonders heiß ist, und kurzfristig ein Trinkbrunnen errichtet und langfristig Beschattungen mit Bäumen und neue Parks gebaut werden müssen.
Wien scheint bisher von Extremregenereignissen verschont gewesen zu sein, wie wäre die Stadt dafür gerüstet?
Solche „rain bombs“ gab es sehr wohl, sie sind nur nicht so stark aufgefallen, weil die Stadt Wien sehr intensiv die städtische Infrastruktur sichert und ausbaut, etwa beim Kanal- und Regenwassermanagement, mit neuen Retentionsbecken (Wasserrückhaltesysteme), wir investieren gerade einen dreistelligen Millionenbetrag, um einen Entlastungskanal unter dem Wienfluss zu schaffen. Nötig sind auch noch mehr Versickerungsflächen.
Gehört zum Klimaschutz der Ausbau der Wasserversorgung dazu?
Da wird überall investiert, in die Leitungen als auch in die Speicher. Derzeit werden in 31 Wasserbehältern (29 in Wien, 2 in Niederösterreich, Anm.) rund 1,6 Milliarden Liter Wasser gespeichert, im Endausbau 2036 steigt das Speichervolumen auf zwei Milliarden Liter Wasser.
Die Gaskraft als auch die Fernwärme sollen bis 2040 fossil-frei werden. Noch fällt aber nicht auf, dass überall Solarstrom-Anlagen gebaut werden.
Die Gaskraft wird es zur Netz-Stabilität auch danach geben, nur dann halt mit grünem Gas betrieben. Und beim Sonnenstrom liegen wir voll in unseren sehr ambitionierten Ausbauzielen – allein im Juli wurde so viel gebaut, wie noch nie in der Geschichte der Stadt.
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