Wiens Bäder werden sicherer: 71 Anzeigen in der Saison 2019

Kongressbad - Themenbild Sommer
2015 gab es eine Diskussion über die Sicherheit in Wiens städtischen Bädern. Seither hat sich viel getan.

Noch ist nicht sicher, ob die Wiener Bäder heuer überhaupt aufsperren, zumindest bis 1. Mai bleiben sie geschlossen. Beim Thema Bäder denken viele aber auch an die Sicherheitsdebatten der vergangenen Jahre.

Spätestens nach dem Missbrauch eines 10-Jährigen 2015 im Meidlinger Theresienbad wurden Rufe nach Maßnahmen laut. Die Stadt reagierte und setzte 2016 sogenannte „First Responder“-Bademeister ein. Das scheint funktioniert zu haben: In der Badesaison 2019 gab es in den Bädern 80 Polizeieinsätze.

Das geht aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung des Innenministeriums hervor. Dagmar Belakowitsch (FPÖ) hatte zu 21 städtischen Bädern angefragt. In der Saison 2015 waren es 197 Einsätze.

Viele Diebstähle

Mit jeweils 11 Einsätzen gab es 2019 im Simmeringer Bad und im Laaerbergbad die meisten. Die Folge waren 71 Anzeigen in allen Wiener Bädern, die meisten wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung oder auch wegen Diebstählen. Fünf Anzeigen erfolgen wegen Sexualdelikten – darunter kann auch einvernehmlicher Sex in der Öffentlichkeit fallen.

Einige Einsätze, etwa wegen Einbrüchen, fanden außerhalb der Öffnungszeiten statt und betreffen deswegen die Besucher nicht. „Die Bäder müssen Vorfälle, die die Sicherheit der Gäste betreffen, bei uns melden. 2019 waren das 32 Fälle“, sagt Martin Kotinsky von der MA 44 (Wiener Bäder).

Im Jahr davor wurden 34 Vorfälle gemeldet, 58 waren es 2017. Bei rund 4,5 Millionen Badegästen im Jahr sieht er keinen Anlass für eine erneute Sicherheitsdebatte. Das sieht auch Belakowitsch so: „Man muss wohlwollend zur Kenntnis nehmen, dass die Stadtregierung auf Kritik reagiert hat, und das zu funktionieren scheint.“ Konstantin Auer

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