40 Spezial-Bademeister für "Gefühl der Sicherheit"
Die Sonne beschert den Wienern die letzten heißen Sommertage – doch sein Revier sind die kühlen Umkleidekabinen, die schattigen Ecken, die entlegenen Gebüsche. Manuel Vysata ist Bademeister, wenn auch kein gewöhnlicher: Er ist einer von insgesamt 40 neuen Spezialkräften, die seit Mai in den Wiener Bädern im Einsatz sind – die Stadt nennt sie "First Responder". Der KURIER durfte Vysata auf einem seiner Rundgänge begleiten.
Was sind also die Aufgaben dieser speziell geschulten Bademeister? Sie achten vor allem darauf, dass es nicht zu sexuellen Übergriffen kommt. Ebenso sollen sie etwa Diebstähle oder Auseinandersetzungen verhindern. Polizisten lehrten die First Responder unter anderem, welches Verhalten von Badegästen verdächtig sein könnte, wie sie Streit schlichten oder wann sie Gäste des Bades verweisen dürfen.
Vysatas Tag beginnt um sieben Uhr, noch bevor ab neun Uhr die Gäste eintreffen. "Da muss ich auch mal den Rasen mähen oder Mist wegräumen", beschreibt er. Dann starten die Rundgänge: Bis zu 25 Kilometer legt er pro Tag zu Fuß zurück. Er kontrolliert vor allem abgelegene, wenig frequentierte Orte, an denen sich Übeltäter unbeobachtet wähnen könnten.
Wie Betriebsleiter Stangl erklärt, komme es nur selten zu Vorfällen: etwa, dass übermütige Burschen ins Becken springen, ein neugieriger Jugendlicher durch den FKK-Bereich schleicht oder ein Betrunkener Streit sucht. Zu sexuellen Übergriffen kam es hingegen gar nicht. Dass ein Gast des Bades verwiesen werde, geschehe bloß "alle paar Wochen". Stangl fügt hinzu: "Aber die First Responder geben ein Gefühl der Sicherheit. Und genau darum geht es."
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