Wiener Wirtschaftskammer hat jetzt eine Zentrale
"Haus der Wiener" steht in fetten, schwarzen Lettern auf der Fassade der neuen Zentrale der Wiener Wirtschaftskammer am Praterstern in der Leopoldstadt. Eigentlich sollte es "Haus der Wiener Wirtschaft" heißen, aber das letzte Wort wollte der Präsident selbst anbringen. "Jetzt pick' ich die Wirtschaft an", erklärte Ruck und stieg auf die Plattform der Hebebühne.
Nur: Soweit ist es leider nicht gekommen.
Die Hebebühne hat auch nach dreimaligem Anlauf nicht die Arbeit aufgenommen. Der Arbeiter musste die Maschine schließlich vom Boden aus steuern, konnte deshalb aber dem Präsidenten nicht helfen, die Folie auf die Fassade anzubringen.
Aber in ganz neuen Häusern läuft ja selten gleich alles perfekt. Am Dienstag nach Ostern wird die Zentrale der Wiener Wirtschaftskammer am Praterstern geöffnet - samt eigener Adresse. Die Zentrale liegt nämlich nicht wie der Rest der Gebäude im selben Straßenzug in der Walcherstraße, sondern in der "Straße der Wiener Wirtschaft 1". Die Kammer hat diese Adresse beim Bezirk beantragt und der hat sie genehmigt.
Das neue Haus ist das Ergebnis eines "Reformprozesses", dem sich die Wirtschaftskammer laut Ruck unterzogen hat. "Die Struktur, nach der die WKW bisher gearbeitet hat, war aus dem Jahr 1946", erklärt er. Weil die Zahl der Mitglieder aber stetig gewachsen ist (laut Kammer allein seit dem Jahr 2000 um 60 Prozent), habe es eine neuen Struktur und zeitgemäße Infrastruktur gebraucht.
10 Standorte in einem
Deshalb wurden nicht nur die bisher 55 Abteilungen in fünf große Bereiche zusammengefasst, sondern auch die bisher zehn Standorte der WKW an jenem am Praterstern zusammengeführt. Das Gründerzeitservice hier, die Förderstellen dort - so wie das bis jetzt der Fall war -, das sei "ineffizient" gewesen.
Der Standort am Stubenring bleibt der Kammer erhalten, sie will ihn "der Tradition entsprechend nutzen". Wie genau, werde noch dieses Jahr verkündet. Gekauft hat die WKW das Haus von der Signa Holding von René Benko. Zwei Standorte, die bisher im Eigentum der Kammer waren, gingen gegen Abzug vom Kaufpreis nun an die Signa. Und zwar das Palais Festetics in der Berggasse (Alsergrund) und das Haus am Rudolf-Sallinger-Platz (Landstraße). Dort, wo die Kammer eingemietet war, wurden die Mietverträge gekündigt.
100 Millionen Euro wurden in den neuen Standort investiert. In acht bis zehn Jahren soll sich der Umzug rentiert haben, weil die Kammer dadurch jedes Jahr zwischen acht und zwölf Millionen Euro an Kosten einspare.
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