Wiener Wein: Den neuen Jahrgang gibt es nun aus dem Automaten
Aufmerksame Spaziergänger haben ihn in Döbling vermutlich schon entdeckt: Seit Ende der Sommerferien steht am Wiener Cobenzl - vor dem großen Eingangstor des städtischen Weinguts - ein Automat, der Genussmenschen und Weinfreunde mit Gemischten Satz, Sekt, Traubensaft und Honig versorgt. Und zwar rund um die Uhr.
Das kommt jetzt, im Herbst, natürlich sehr gelegen, denn nun steht schon der traditionell erste Vertreter des neuen Wein-Jahrgangs - der „Junge Wiener“ 2020 - zum Verkosten bereit. Seit voriger Woche findet man ihn zudem in den Verkaufsregalen.
Und der Automat erfreut sich bereits großer Beliebtheit. Regelmäßig müsse er am Wochenede nachbestückt werden, heißt es beim Weingut Cobenzl. "Gut, dass einige Kollegen in der Nähe wohnen."
Mit Corona soll die Inbetriebnahme übrigens nichts zu tun haben. Vielmehr wollte man auch dann Verkaufsmöglichkeiten schaffen, wenn Weingut und Buschenschank geschlossen haben. Allerdings werde die Möglichkeit, kontaktlos bezahlen zu können, gerade in Pandemiezeiten gerne genützt.
Ein gefälliger Jahrgang
Der Automat könnte künftig noch viel häufiger genutzt werden, denn die Winzer sind sich einig: der 2020er wird ein gefälliger Jahrgang. Zwar ist in einigen Betrieben die Weinlese in Wien noch nicht abgeschlossen, aber das trauen sie sich schon zu sagen.
Die Erntemenge liegt infolge von kühlen Regentagen während der Weinblüte zwar um zehn bis 20 Prozent hinter der des Vorjahres. Punkto Qualität gibt es aber keine Einbußen. Man erwarte „fruchtige, aromatische Weine mit schöner Säure“, sagt etwa Thomas Podsednik vom Stadtweingut Cobenzl, seines Zeichens Mitglied der WienWein-Gruppe, die allein etwa die Hälfte der 637 Hektar Rebfläche im Stadtgebiet bewirtschaftet. Und was den Geschmack der österreichischen Wein-Fans treffen dürfte: 2020 wird keine „Alkobomber“ hervorbringen.
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