Wiener Pandas entzücken Chinesen

Pandababy, Schönbrunn
Yang Yang weicht ihrem Baby nicht von der Seite. Fu Long und Fu Hu feiern heute Geburtstag.

Menschenmassen drängen sich vor dem Panda-Gehege im Tiergarten Schönbrunn. Vergangene Woche kam zum dritten Mal ein Pandababy auf die Welt, das natürlich gezeugt wurde. Das gelang bis dato in keinem anderen Zoo in Europa. Die Aufregung lässt Bären-Papa Long Hui kalt: Er frisst genüsslich Bambus. Mama Yang Yang hält sich fast den ganzen Tag in der Wurfbox auf. Sie hält das noch namenlose Baby im Arm, wärmt und putzt es.

Seine zwei Geschwister, Fu Long und Fu Hu feiern heute bereits ihren sechsten bzw. dritten Geburtstag. Die beiden sind wieder zurück in China. Dort genießt der Tiergarten Schönbrunn durchaus hohen Stellenwert.

„Jeder Chinese, dem Pandas ein Anliegen sind, kennt den Zoo in Wien“, ist Pandaexperte Universitätsprofessor Tiejun Wang überzeugt. Auch Zoologin Eveline Dungl erzählt, dass immer wieder Gratulations-Mails aus China eintreffen.

Wiener Pandas entzücken Chinesen
Denn dass sich Pandas so ohne Weiteres fortpflanzen, ist nichts Alltägliches: Diese Bären sind Einzelgänger. Da sie den Großteil des Tages Bambus fressen, bleibt wenig Zeit zum Lustspiel. Dazu kommt: „Die Panda-Dame ist bei der Wahl des Männchens wählerisch“, sagt Pflegerin Renate Haider.

Beziehungsgeheimnis

Doch warum verstehen sich Yang Yang und Long Hui dann so gut? „Vielleicht ist’s ja der Wiener Charme“, mutmaßt Tierpflegerin Eveline Dungl. Fakt ist, die zwei Bären verstehen sich aussprechend gut und verbringen auch außerhalb der Paarung viel Zeit miteinander.

Neben der Chemie zwischen den zwei Bären, glaubt Experte Wang, dass weiters das Futter mitverantwortlich für die Fortpflanzungsfreudigkeit der beiden sei. „In freier Wildbahn fressen Pandas beinahe zu 100 Prozent Bambus. Um den Bären auch in Gefangenschaft ihre natürlichen Triebe zu lassen, ist es wichtig, ihnen möglichst viel Bambus zur Verfügung zu stellen.“

Darum ist man im Zoo Schönbrunn bemüht. 1200 Kilo Bambus werden alle zwei Wochen von einer Plantage aus Südfrankreich geliefert.

Hin und wieder gibt es kleine Leckerlis. Rahm sei Long Huis Leibspeise. Aber auch Süßkartoffeln und getrocknete Feigen mögen die beiden Pandabären besonders gerne, erzählt Eveline Dungl.

Laut Universitätsprofessor Wang seien zudem eine möglichst natürliche Gestaltung des Geheges und eine gute Pflege wichtig. Beides treffe in Wien zu. 2011 begleitete Renate Haider Fu Hu in seine neue Heimat, China. „Der riesige Bambus dort hat ihn begeistert“, erzählt die Pflegerin. Der Zweitgeborene lebt nun im Langzhong Panda Paradise. Zusammen mit Panda-Dame Hao Hao.

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