Wiener ÖVP fordert Alkoholverbote bei Bahnhöfen

Ex-Polizeivizepräsident Karl Mahrer ist nun Sicherheitsombudsmann.
Ex-Polizist Karl Mahrer wünscht sich Masterplan gegen die Entstehung von Angsträumen in der Stadt.

Es gebe in Wien eine Partei, die bewusst Angst schüre, um daraus politisches Kapital zu schlagen, meint ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch - ohne zu konkretisieren, wen er meint. Und es gebe Parteien, die vor unangenehmen Wahrheiten die Augen verschließen würden - mutmaßlich spricht er von SPÖ und den Grünen. Die Stadt-ÖVP habe dagegen konkrete Lösungsvorschläge, um das subjektive Sicherheitsgefühl der Wiener zu stärken. Gemeinsam mit dem ehemaligen Landespolizei-Vizepräsidenten und nunmehrigen ÖVP-Sicherheitssprecher Karl Mahrer präsentierte Wölbitsch daher am Donnerstag die Sicherheitsoffensive "Für ein sicheres Wien". "Denn wenn sich jemand nachts nicht mehr auf die Straße traut, ist er Gefangener in der eigenen Stadt."

Als neuer Sicherheitsobmann der Stadt-Türkisen fordert Mahrer von der Stadt Wien - namentlich vom nächsten Bürgermeister Michael Ludwig - einen umfassenden Masterplan, um sogenannte Angsträume, nicht zu "No-go-Areas, in die sich nicht einmal die Polizei hineintraut" verkommen zu lassen. Gefährdet seien insofern nicht nur der Praterstern und die Praterstraße, sondern auch das Brunnenviertel in Ottakring, die Nahbereiche um einige U6-Stationen oder die Nebengassen der Gumpendorfer Straße. Zudem kritisiert er "Tendenzen der Überfremdung im 10., 11., 12., 16., 17., 20. und 21. Bezirk". Dort sehe die Stadt nicht mehr aus, wie noch vor 20 Jahren.

Masterplan

Um das Sicherheitsgefühl der Wiener zu stärken, plädiert Mahrer im Rahmen besagten Masterplans unter anderem für Alkoholverbote im Nahbereich von Bahnhöfen sowie für ein striktes Vorgehen gegen illegale Bettler. Zudem möge in Beleuchtungskonzepte, Videoüberwachung und Notrufsäulen investiert werden. Und auch bauliche Verbesserungen zwecks besserer Einsehbarkeit von Angsträumen, die Förderung der sozialen Durchmischung in Wohnanlagen, die Belebung leerstehender Geschäftsflächen, die gesteigerte Präsenz von Sozialarbeitern auf der Straße sowie flächendeckende Gewaltprävention (analog zum Verkehrsunterricht) durch Polizeibeamte in Schulen seien wichtig, meint Mahrer.

Als Sicherheitsombudsmann wolle er in direkten Kontakt mit den Bürgern treten, erklärt der Ex-Polizist. Zum einen könne jedermann seine sicherheitspolitischen Anliegen über www.sichereswien.at bei der ÖVP deponieren. Zum anderen werde er Telefonsprechstunden anbieten und an Hotspots direkt zu den Betroffenen gehen und ihnen zuhören. Zum Thema Praterstern kündigt er eine Umfrage vor Ort an.

Speziell für Senioren gebe es unter dem Titel "Gesund & sicher in den besten Jahren" Informationsveranstaltungen in Einkaufszentren und Seniorenklubs. So etwa am 13. April ab 16 Uhr im EKZ Riverside in Liesing. Am 26. April wird es zudem ab 18 Uhr im Weinhaus Sittl in Ottakring ein Bürger- und Expertengespräch zum Thema Drogenhandel im Brunnenviertel geben.

Kommentare