Die Mahü zeigt sich jung

Fußgängerzone ist Magnet für junge Menschen
Auf Wiens größter Einkaufsstraße ändern sich Geschäfte und Publikum.

Der Umbau der Mariahilfer Straße zeigt bereits Wirkung. "Wir haben mehr Frequenz, aber weniger Kaufkraft", sagt Rainer Trefelik, Obmann der Sparte Handel in der Wiener Wirtschaftskammer. Konkret kaufen die Menschen also weniger teuer ein als noch vor dem Umbau. Das liegt auch daran, dass das Publikum in der Mariahilfer Straße jünger wird. Die ältere Kundschaft hingegen kam noch vermehrt mit dem Auto – diese bleibe jetzt aus. "Ich habe selbst nicht mehr ausgekannt, wo und wie ich mit dem Auto zufahren kann", sagt Trefelik. Die Umgestaltung ziehe aber auch mehr Touristen an, die eher an Mitbringseln interessiert sind, als beispielsweise teure und schwere Elektronikgeräte zu kaufen. "Mir erzählen Händler, dass sie etwa die exklusiven Ledertaschen nicht mehr so leicht verkaufen können. Sie haben daher auf günstigere Ware umgestellt", sagt Trefelik.

Neue Shops

Anhand der neuen Geschäfte ist der Wandel sichtbar. So haben bereits neue Stores wie BikBok, Sir Harly’s Tea oder Nespresso neue Geschäfte eröffnet, A1 hat seinen Flagshipstore modernisiert, Betten Reiter ist in das neue La-Staffa-Gebäude umgezogen. Dort hat mit dem Ruby auch ein neues Design-Hotel eröffnet. Auch das Generali-Center wird modernisiert – hier könnte die britische Billigkette Primark einziehen.

Spendenkeiler

Kritisch sieht Trefelik die Zunahme der Spendenkeiler in der Fußgängerzone: "Wenn alle zehn Meter einer mit ausgestreckten Armen den Weg versperrt, ist das grenzwertig." Das müsse man gemeinsam mit der Stadt in geordnete Bahnen lenken. Für ein grünes Projekt hätte sich der Spartenobmann etwas mehr Pflanzen gewünscht: "Da ist schon sehr viel grauer Beton." Noch wesentlicher sei aber, dass in Zukunft nicht mehr so ein Wirbel um Umbauten geschehen dürfe: "Die Mariahilfer Straße ist Wiens Top-Einkaufsstraße in Wien. Da ist jeder Wirbel Gift fürs Geschäft."

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