Wiener Friseur lässt Kunden noch einmal mit Schilling zahlen

Erinnern Sie sich? So sehen 170 Schilling aus.
Aus Nostalgiegründen bietet ein Friseur im 2. Bezirk heute und morgen seinen Kunden die Möglichkeit, in Schilling zu zahlen.

Seit zehn Jahren betreiben Doris und Werner Rothen in der Praterstraße einen Friseursalon mit einem kleinen Kaffeebetrieb. Jüngst hatten sie eine besondere Idee: Seit 28. Oktober und noch bis morgen, Samstag, 31. Oktober, kann man bei ihnen die neue Frisur oder einen Kaffee in Schilling bezahlen.

Dabei soll es keine komplizierte Umrechnung geben. Es gilt 1 Euro ist ein 1 Schilling. "Wo kann man jetzt um 3 Schilling und 50 Groschen sonst noch einen Kaffee trinken?", fragt der 51-jährige Besitzer und Ideengeber Werner Rothen im Gespräch mit dem KURIER. 

Schilling statt Bitcoin

Während andere in die Kryptowährung Bitcoin investieren, sucht Rothen die Nostalgie: "Ich habe keine Schilling mehr und hätte sie selbst gerne als Erinnerung." Seine jüngsten Mitarbeiter haben noch nie Schilling gesehen und waren erstaunt, als wirklich die ersten Kunden die Frisur in der alten Währung zahlten. 

Manche Kunden seien mit Groschen in der Hand gekommen. Werner Rothen selbst war erstaunt, wie leicht die Zehn-Schilling Münze im Vergleich zu einer Euro-Münze ist. Zu dem Vergleich war man bisher ja kaum gekommen.

Bei dem außergewöhnlichen Angebot beim Frisör gilt zu beachten, dass es kein Wechselgeld gibt, weder in Euro noch in Schilling. Bis inklusive Samstag, 31. Oktober kann man noch vorbeikommen und seine alten Schilling ausgeben. Das Kaffeehaus hat am Samstag bis 14 Uhr offen, der Friseursalon bis 16 Uhr. 

Vor 18 Jahren 

Am 1. Jänner 2002 wurde der Euro als Bargeld in den zwölf damals beteiligten Euroländern eingeführt. Darunter war auch Österreich. Zwei Monate lang konnte man damals noch in Euro und Schilling zahlen. Danach wurde der Schilling zu einem nostalgischen Stück für Vergangenes und Reisen in Europa fühlte sich plötzlich anders an.

Der Schilling war von 1925 bis 1938 und von 1945 bis 2002 die Bargeldwährung in Österreich. Dei Banknoten  und Münzen der letzten Schilling-Serie, die zum Zeitpunkt der Euro-Einführung die aktuellen gesetzlichen Zahlungsmittel in Österreich waren, können ohne zeitliches Limit bei der Österreichischen Nationalbank gegen Euro umgetauscht werden.1 Euro = 13,7603.

Kommentare