Wiener A23: "Gesperrte Ausfahrt Simmering" wurde zu einem Park
Im ganzen Land ist sie bekannt, obwohl sie gar nie in Betrieb gegangen ist: die „Gesperrte Ausfahrt Simmering“ der A23 Südosttangente. Über Jahrzehnte hinweg hat ihr der Verkehrsfunk zu einem respektablen Bekanntheitsgrad verholfen. So gut wie niemand ist an ihr vorbeigekommen – zumindest akustisch.
Nun ist die Ausfahrt nicht mehr nur gesperrt, sondern gar nicht mehr da. Die nie genutzte Anschlussstelle, die ursprünglich die Südosttangente A23 mit der Südostautobahn A3 hätte verbinden sollen, wurde vor einigen Jahren von der Asfinag abgerissen. Nur Stummel der ehemaligen Abfahrtsspuren sind heute noch zu sehen. Das dadurch frei gewordene Areal ist nun von der Stadt umgestaltet worden.
Von der Gstättn zum Park
Wo noch vor einem Jahr die reine Gstätten war, ist in den vergangenen Monaten ein Park entstanden. Mit seinen 60.000 Quadratmetern soll der "Tangentenpark" künftig zum Erholen und Sporteln einladen.
Neben einem künstlich angelegten Folienteich, einem Abenteuerspielplatz und einer Hundezone gibt es einen Veranstaltungsbereich, der etwa für Freilichtkinos zum Einsatz kommen soll. Ein geplanter Kiosk ist derzeit noch nicht vorhanden. Die Stadt wird allerdings einen Platz zur Verfügung stellen, der von einem privaten Betreiber – der derzeit noch gesucht wird – bespielt werden soll.
Sport auch bei schlechtem Wetter
Für Sportbegeisterte gibt es Fußball- und Basketballplätze, Tischtennistische, einen Bocciaplatz und einen Calisthenics-Bereich. Einige der Sportangebote wurden wettergeschützt unter der Tangentenbrücke errichtet. „Sporteln ist dadurch bei jedem Wetter möglich“, sagt Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) bei der Besichtigung des noch nicht ganz fertigen Parks. Eigens für die Begehung mit den Medienvertretern wurde sogar ein Radler engagiert, der seine Runden auf dem ebenfalls neuen Pumptrack zog.
Dabei wäre das gar nicht notwendig gewesen. Wie man vor Ort hört, sei die Baustelle nachts schon öfter von Fremden betreten worden, die die Sportplätze nutzen wollten. In der Nachbarschaft scheint man sich auf den neuen Park zu freuen.
Eröffnungsfest Ende Juni
Bis zur Eröffnung dauert es allerdings noch. Kleinere Bauarbeiten müssen noch fertiggestellt werden. Am 28. und 29. Juni organisiert die Stadt dann ein Familienfest im Tangentenpark. Mit Live-Musik und Sportturnieren.
Gekostet haben die Umbauarbeiten 9,9 Millionen Euro, wie es heißt. Dazu kommt eine jährliche Pacht von 64.000 Euro, die die Stadt der Asfinag für das Gelände bezahlt. Ob der Park aber jemals so berühmt wird wie die ehemals „Gesperrte Ausfahrt Simmering“, darf bezweifelt werden.
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