Rudolfstiftung schickte Schlaganfall-Patientin weg

Rudolfstiftung schickte Schlaganfall-Patientin weg
Erst im AKH wurde die schwere Erkrankung entdeckt. Angehörige sind empört.

Empört ist Monika Smelik über die Behandlung ihrer Mutter in der Rudolfstiftung: Am 29. Dezember war die 74-Jährige am Boden liegend in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Sie klagte über schweren Schwindel, der rechte Mundwinkel war verzogen, die Sprache lallend. "Sie hat noch selbst gesagt, dass das möglicherweise ein Schlaganfall ist", erzählt Smelik. "Bei diesen Symptomen muss man ja auch nicht wirklich studiert haben, um auf einen solchen Verdacht zu kommen."

Die Rettung brachte ihre Mutter in die Rudolfstiftung. Doch schon am Nachmittag wurde die Patientin per Rettungswagen wieder nach Hause gebracht. "Ihr wurde gesagt, sie hätte nichts", sagt Smelik. "Allerdings waren die Symptome nach wie vor vorhanden."

Diagnose Infarkt im Kleinhirn

Die Angehörigen brachten die Frau daraufhin ins AKH. "Dort wurde sie sofort neurologisch untersucht und ein Schlaganfall festgestellt. Mittels Computertomografie wurde die Diagnose Infarkt im Kleinhirn gestellt", sagt ihre Tochter. "Die AKH-Ärzte haben den Kopf geschüttelt, dass das übersehen wurde." Laut ELGA-Daten sei in der Rudolfstiftung nur ein EKG gemacht worden, Blut abgenommen und eine Infusion verabreicht worden, erzählt Smelik.

Derzeit liegt die Patientin immer noch auf der neurologischen Abteilung des AKH und muss das Bett hüten. Ihre Tochter hat bereits eine Beschwerde an die Rudolfstiftung geschickt und die Patientenanwaltschaft über den Fall informiert.

Im Krankenanstaltenverbund (KAV) gibt man sich zu der Causa derzeit noch wortkarg: "Der vorliegende Sachverhalt wird sorgfältig und umfassend geprüft", sagt ein Sprecher. "Bis alle Fakten auf dem Tisch liegen, kann sich der KAV nicht weiter inhaltlich äußern."

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