„Ich wollte um 13 Uhr öffnen und hatte die Vorhänge noch zugezogen. Als ich nach draußen geschaut habe, bin ich richtig erschrocken und habe gedacht: Heute werden wir demoliert. Die Leute sind bei Regen und Kälte Schlange gestanden“, erzählt Rachelle.
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Innerhalb von zwei Stunden waren alle Kuchen ausverkauft. Die drei großen Kuchen-Klassiker: Nussiges Ube aus der lila Jamswurzel, Leche Flan aus Kondensmilch, die philippinische Version der Crème brûlée, und grünes Pandan, eine tropische Pflanze, deren Geschmack an Vanille erinnert.
Was die Desserts von der westlichen Patisserie unterschiedet: Teig und Creme sind besonders luftig und die Süße viel subtiler – der Farbe zum Trotz. Die ist 100 Prozent natürlich. Zur Auswahl stehen auch Karottenkuchen, Schoko-Berry und Matcha (6 Euro pro Stück). Zwei weitere Sorten sowie Croissants variieren wöchentlich.
"Wir wollen uns selbst einen Namen machen"
Die fünffache Mutter und Unternehmerin entspricht weder dem philippinischen Stereotyp, noch dem Ideal ihrer eigenen Community, wie Rachelle selbst sagt.
Sie ist die dritte Generation, die in Wien lebt: „In der Stadt fehlt es an asiatischen Desserts. Ich bin die Erste, die das macht, und fülle eine Nische. Ich will zeigen, dass Filipinos nicht nur in der Krankenpflege arbeiten müssen. Du kannst und darfst auch etwas anderes machen.“
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Ihr Ehemann hat inzwischen seinen Job gekündigt und ist Vollzeit bei „Puro“ eingestiegen: „Das Unternehmertum ist in unserer Kultur nicht sehr präsent. Es herrscht die Vorstellung, dass zu einem ordentlichen Leben ein Job als Angestellte gehört. Das wollen wir ändern und zeigen: Wir können uns selbst einen Namen machen“, sagt Rachelle.
Zweites Pop-up geplant
Damit bei der „extrem extrovertierten“ Konditorin bloß keine Langeweile aufkommt, plant sie bereits etwas Neues: ein Pop-up im Sommer auf der Mariahilfer Straße.
Kosten kann man in den warmen Monaten bei „Puro“ dann auch wieder „Halo-Halo“, was übersetzt „gemischt“ bedeutet. Der Shake besteht aus Ube-Eis, Kondensmilch, Früchten, karamellisierter Kochbanane und Tapioka-Perlen.
Geöffnet ist das „Puro“ von Freitag bis Sonntag von 12 bis 17 Uhr. An den restlichen Wochentagen steht Rachelle in der Backstube, um die vielen Bestellungen bewältigen zu können.
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