Kontrolle im Gemeindebau wirkt
Karl Klauda ist die Ruhe in Person. "Als Ordnungsberater musst du das auch sein", sagt Klauda. Was man noch braucht? "Durchsetzungsvermögen und Menschenkenntnis."
Auch der Hundekot in den Gemeindebau-Anlagen ging massiv zurück. 2014 mussten die Ordnungsberater nur noch 13-mal Gemeindebau-Mieter wegen Hundekots zurechtweisen. Das ist nur noch ein Fünftel dessen, was noch 2010 gestraft wurde.
Das größte Ärgernis sind Einkaufswagen. "Heute haben wir in der Großfeldsiedlung bei unserem ersten Rundgang um 6 Uhr Früh 40 Einkaufswagerl gefunden", erzählt Klauda. Allein im Jahr 2014 waren es 10.000 herrenlose Einkaufswagen.
Neben den Ordnungsberatern müssen daher auch die Hausbesorger und Hausbetreuer in den Gemeindebauten nach dem Rechten sehen. "Sie sind die guten Seelen und die ersten Ansprechpartner bei Problemen", erklärt Ludwig. Strafen dürfen sie allerdings nicht aussprechen, das bleibt die Domäne der Ordnungsberater.
Videoüberwachung
Da die Daten zwar 72 Stunden gespeichert werden, aber nur bei strafrechtlich relevanten Taten angefordert werden dürfen, wurden die Ordnungsberater nun mit Tablet-Computern ausgestattet, um sich das Geschehen vor der Kamera live ansehen zu können. "Damit haben wir auch einige Sperrmüll-Sünder auf frischer Tat ertappt", erzählt Klauda stolz.
Jeder Mieter bekommt sie beim Einzug in eine Gemeindewohnung – doch meist wird die Hausordnung achtlos beiseite gelegt. Nun dürften bald keine Ausreden mehr zählen. Denn in allen Gemeindebauten wird die Hausordnung künftig sichtbar in den Stiegenhäuser affichiert. 17.000 Plakate sind dann gut lesbar – für Gäste wie Bewohner.
Darauf stehen die zehn wichtigsten Gebote für das Zusammenleben im Gemeindebau, versehen mit kleinen Piktogrammen, die die Regeln bildhaft erklärten.
Schon der erste Punkt der Short-Variante macht – mit einem Rufzeichen als Piktogramm – unmissverständlich klar: "Andere Bewohner verdienen unter allen Umständen Respekt und Rücksichtnahme." Die weiteren Gebote widmen sich etwa der Leinenpflicht für Hunde, den illegalen Müllablagerungen, dem leidigen Thema Lärm oder den drohenden Strafen für Vandalismus. Ebenso sind die Mitarbeiter von Wiener Wohnen berechtigt, Anordnungen zu treffen.
Zudem wird klar gestellt, dass die Richtlinien auch für Gäste und nicht nur für Mieter gelten.
Kommentare