Wiener ÖVP trennt sich von Parteimanager Markus Keschmann

Wiener ÖVP trennt sich von Parteimanager Markus Keschmann
Der Landesgeschäftsführer muss seinen Posten räumen. Ihm nachfolgen soll Kommunikationschef Peter Sverak.

Als Karl Mahrer die Wiener ÖVP übernahm, holte er ihn als Vertrauensmann – jetzt, knapp eineinhalb Jahre später, ist Markus Keschmann seinen Job wieder los: Die Partei trennt sich, wie der KURIER erfuhr, in den nächsten Tagen von ihrem Landesgeschäftsführer. Und: Wie es scheint, geht Keschmann nicht im Guten.

Dass es an der Spitze der Wiener ÖVP kriselt, das ist seit einiger Zeit bekannt – der drastische Schritt kommt aber dennoch überraschend. Eigentlich hatte vor allem Mahrer große Erwartungen in Keschmann gesetzt: Er war eines jener neuen (alten) Gesichter, die für die Post-Kurz-und-Blümel-Ära in der türkisen Stadtpartei stehen hätten sollen.

Lange Karriere

Keschmann ist ein Polit-Profi, der sich bvereits vor Jahren in der Bundes-ÖVP seine Sporen verdient hat. Er war für Marketing und Kampagnen zuständig, später – unter Michael Spindelegger und Reinhold Mitterlehner – schaffte er es sogar zum Direktor der Bundespartei. Sein Aufstieg endete mit Sebastian Kurz – bis ihn Mahrer zurückholte, um für ihn die Partei zu managen.

Kein leichtes Unterfangen, immerhin ging es darum, die Abkehr von der türkisen Linie den Funktionären schmackhaft zu machen.

Zuletzt hing der Haussegen schief, Keschmann war dem Vernehmen nach immer öfter in zentrale Entscheidungen nicht mehr eingebunden. So lässt sich Mahrer – wie der KURIER berichtet hat – seit einiger Zeit lieber von Stefan Steiner beraten, dem einstigen Mastermind hinter der Politik von Kurz.

Auch Peter Sverak, Kommunikationschef der Wiener ÖVP, gilt als Intimus von Mahrer. Er zeichnet unter anderem für die umstrittene Video-Kampagne verantwortlich, im Zuge derer Mahrer unlängst über den Brunnenmarkt spazierte. (Mehr dazu hier.)

So ist es nicht verwunderlich, dass Sverak noch in dieser Woche zum Nachfolger von Keschmann gewählt werden soll. Am Mittwoch tagt ein Parteipräsidium.

So ist es nicht verwunderlich, dass Sverak noch in dieser Woche zum Nachfolger von Keschmann gewählt werden soll. Am Mittwoch tagt – kurzfristig einberufen – das Parteipräsidium.

Bleibt externer Berater

Die Partei bestätigt die Rochade, legt aber Wert auf die Feststellung, dass man sich einvernehmlich getrennt habe. Keschmann werde weiter für die Wiener ÖVP tätig sein, und zwar mit einem „Vertrag als externer Berater“. Er solle als solcher Kampagnen konzipieren und die Partei in den anstehenden Wahlkämpfen – von der Nationalratswahl bis zur Wien-Wahl 2025 – begleiten.

In der Wiener ÖVP ist Keschmann gut vernetzt. Er war, bevor er das Jobangebot von Mahrer annahm, Generalsekretär im Seniorenbund unter Ingrid Korosec, die in der Wiener Partei ein gewaltiges Wörtchen mitzureden hat. In der Penzinger Bezirkspartei ist Keschmann Klubobmann.

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