Wien gegen Quarantäne-Aus: "Noch nie ging der Bund so chaotisch vor"

Wien gegen Quarantäne-Aus: "Noch nie ging der Bund so chaotisch vor"
Hacker befürchtet nächsten Lockdown im Herbst. Heftige Kritik an Minister Rauch.

Einmal mehr herrscht in Sachen Corona dicke Luft zwischen Ballhausplatz und Wiener Rathaus. Bis zuletzt hatte sich die Stadtregierung mit Verweis auf die steigenden Zahlen bei Infektionen und Spitalspatienten gegen die Aufhebung der Quarantäne gewehrt.

Besonders verärgert ist man im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) über das Zustandekommen der Neuregelung:  „Ein Entwurf der Verordnung wurde an Boulevardmedien geleaked, noch ehe (zumindest die SPÖ-geführten) Bundesländer informiert wurden.  „Noch nie ist man bei der Erstellung einer Verordnung derart chaotisch vorgegangen“, empört sich ein Sprecher. „Und das bei der einschneidendsten Änderung seit Pandemie-Beginn. Das ist höchst unprofessionell. Ein kindisches Spiel in einer ernsten Angelegenheit.“

Er kann nicht nachvollziehen, dass man die  Länder nicht zeitgerecht eingebunden habe, wo doch sie für die Umsetzung der neuen Regeln verantwortlich seien. „So sind aber viele arbeitsrechtliche Fragen noch völlig ungeklärt, das wird am 1. August zu Chaos führen“, sagt der Hacker-Sprecher. Unklar sei etwa, wie man mit den Personen umgeht, die zu diesem Zeitpunkt gerade in Quarantäne sind.

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