Tiktok-Soap gegen Fachkräftemangel: Stadt sucht Kindergartenpersonal

In der zweiten Staffel der Social-Media-Soap begleiten die Zuschauerinnen und Zuschauer "Ali" in den Kindergarten. Aber was hat das eigentlich mit Fachkräftemangel zu tun?
In 24 einminütigen Videos wurde "Mary" bereits dabei begleitet, wie sie Beruf und Privatleben meistert. Was eher klingt wie die Prämisse einer Streaming-Serie, ist Teil einer Kampagne gegen den Fachkräftemangel in Wien.
Plus von 50 Prozent
Mit der Social-Media-Soap „Nicht wieder Mary“ haben der Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds (waff) nämlich Image-Pflege für sämtliche Krankenpflegeberufe betrieben.
Und die Ergebnisse konnten sich durchaus sehen lassen: Im Kampagnenzeitraum von September 2023 bis März 2024 haben sich 10.400 Personen beim waff für eine Pflegeausbildung interessiert. Ein Plus von fast 50 Prozent im Vergleich zu 2022, so der waff.
Neuer Anfang
Nach "Mary" ist nun "Ali" am Zug, um Zuschauerinnen und Zuschauern einen Mangelberuf näherzubringen: Die Nachfolgerserie „Alle lieben Ali“ zielt nun darauf ab, auf humorvolle und emotionale Art und Weise potenzielle Elementarpädagogen und Elementarpädagoginnen für den Beruf begeistern.
6.300 zusätzliche Elementarpädagogen gesucht
Mittwochabend feierte die Social-Soap Premiere im Filmcasino, mit dabei Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos).
Im Vorjahr wurde das Fachkräftezentrum im Waff in Betrieb genommen, um "faktenbasierte Aussagen zum Bedarf" liefern zu können, erklärt der Wirtschaftsstadtrat. "Wir wissen, dass gerade bis 2030 österreichweit ein zusätzlicher Bedarf von etwa 6.300 Fachkräften in der Elementarpädagogik besteht. Speziell in Wien, ohne Anpassung der Betreuungsstruktur, beträgt der zusätzliche Fachkräftebedarf 1.900, mit Anpassungen sogar 4.500 Fachkräfte“, so Hanke.

Stadtrat Peter Hanke (SPÖ), die Hauptdarsteller Onur Poyraz (spielt Ali) und Zeynep Alan (spielt Mary) und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) bei der Premiere am Mittwoch
Nun brauche es auch angepasste Maßnahmen, wie etwa die Initiative "Jobs PLUS Ausbildung". So werde eine existenzsichernde Ausbildung in Bereichen wie der Pflege, der IT oder der Elementarpädagogik angeboten, sagte Hanke weiter.
Das Programm von AMS Wien und waff bietet für die Auszubildenden nicht nur eine kostenlose Ausbildung, sondern eine fixe Jobzusage und mindestens 1.400 Euro monatlich während der Ausbildung.
„Seit 2022 haben mit dem waff-Programm ‚Jobs PLUS Ausbildung‘ rund 240 Wienerinnen und Wiener mit der Ausbildung zum Elementarpädagogen oder zur Elementarpädagogin gestartet und bereits 39 erfolgreich abgeschlossen. Solche Initiativen sind der Schlüssel, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken", ergänzte Bildungsstadtrat Wiederkehr. Der Kindergarten sei die wichtigste Bildungseinrichtung und präge die Bildungslaufbahn aller Kinder, weshalb dort die "besten Arbeitskräfte" eingesetzt werden sollte.
Um Aufmerksamkeit für die Initiative zu generieren, setzt der waff auf "Mary" und "Ali". Die neue Staffel enthält ebenfalls 24 Folgen und erzählt die Geschichte Ali (gespielt von Onur Poyraz), einem 22-jährigen Wiener, der zwischen den Erwartungen seiner Familie und seinen eigenen Träumen schwankt. Zu sehen ist die Soap auf Tiktok, Instagram und Youtube.
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