Wiener Ehepaar entdeckte nach Knall Einschussloch in Wohnungswand

 Polizei
Der 20-Jährige schoss offenbar mit einer Faustfeuerwaffe, flüchtete und kletterte später über fremde Balkone.

Ein lauter Knall hatte ein Ehepaar in einer Wohnung in der Wiener Modecenterstraße mitten in der Nacht aufgeschreckt, die Ursache war zunächst nicht eruierbar. Am nächsten Tag bemerkte der Mann neben dem Bett abgebröckelten Verputz und schließlich hinter einem Bild über dem Kopfteil ein Einschussloch mit einem Projektil darin. Der Nachbar, der aus noch unbekannter Ursache mit einer Faustfeuerwaffe in die Wand geschossen haben soll, sitzt in Haft, hieß es am Donnerstag.

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Das bestürzte Ehepaar rief nach seiner Entdeckung Mittwochfrüh die Polizei. Die Sondereinheit WEGA rückte an, die Nachbarwohnung wurde geöffnet, war aber leer. „Allerdings wurden Suchtgift sowie eine Patrone vorgefunden und sichergestellt“, sagte Polizeisprecher Matthias Schuster.

Mittwoch am frühen Abend fuhr die Polizei dann erneut zu dem Wohnhauskomplex im Bezirk Landstraße aus. Zeugen hatten Alarm geschlagen, weil ein Mann versuchte, über mehrere Balkone zu klettern. Dabei „strandete“ er in luftiger Höhe. Die Einsatzkräfte öffneten eine leer stehende Wohnung, um den 20-jährigen Syrer bergen - und festnehmen - zu können. Denn wie sich bald herausstellte, handelte es sich um den mutmaßlichen Schützen.

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Der Mann gab an, bei seiner Flucht aus der Wohnung einen Rucksack von seinem Balkon geworfen zu haben. „Dieser konnte auf einem niedriger gelegenen Balkon samt einem niedrigen fünfstelligen Geldbetrag und der Schusswaffe vorgefunden werden“, sagte der Sprecher. Der Verdächtige befand sich am Donnerstag in Polizeigewahrsam. Die Hintergründe zu Schussabgabe und Flucht waren vorerst ungeklärt, der 20-Jährige sollte weiter befragt werden.

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