Vermisste 20-Jährige lag tot in Wohnung

Die Eltern der 20-jährigen Frau aus Neulengbach in NÖ hatten sich Sorgen gemacht und eine Abgängigkeitsanzeige erstattet. Seit Dienstag war ihre Tochter verschollen. Und sie sollten mit ihrer Sorge Recht behalten. Donnerstagnachmittag wurde die Leiche der jungen Frau mit Verletzungen in einer kleinen Wohnung in Wien-Brigittenau gefunden. Nach einem Hinweis, dass sich die Vermisste in der Wohnung in der Treustraße aufhalten soll, hielten Polizisten Nachschau."Es bestand ein begründeter Verdacht, dass etwas passiert ist. Und die Frau hatte einen Bezug zu Wien; hier lebte ihr Ex-Freund", sagt Polizei-Sprecherin Adina Mircioane.

Blut auf den Stiegen

Auf dem Weg in den vierten Stock bemerkten die Beamten Blutstropfen auf den Stiegen und an der Wohnungstür. Die Sondereinheit WEGA brach schließlich die Tür auf – im Wohnzimmer lag die Leiche der 20-jährigen Vermissten. Wie die Frau gestorben ist, muss erst eine Obduktion Freitagvormittag klären. Auch über die Tatwaffe wollte die Polizei vorerst keine Angaben machen. Nur soviel: "Aufgrund der Spurenlage in der Wohnung gehen wir von einem Verbrechen aus."

Suche nach Mietern

Von den beiden Mietern fehlte vorerst jede Spur. Nachbarin Izabel Z. beschreibt die beiden Männer als wortkarg und unfreundlich. "Es dürften Serben oder Kroaten sein. Vor ein, zwei Wochen gab es in ihrer Wohnung einen heftigen Streit. Dabei war auch eine Frauenstimme zu hören." Auch das Opfer hat Izabel Z. gesehen. "Aber das war schon vor einigen Monaten." Die Blutstropfen im Stiegenhaus fielen ihr und ihrer Mitbewohnerin zwar auf – doch dass die mit einem Mord zusammenhängen könnten, das wurde ihnen erst gestern bewusst.

Einer der Bewohner ist bestürzt. "Dass so etwas in diesem Haus passiert, ist erschreckend." Er wurde durch die Schläge gegen die Tür einen Stock über ihm aufmerksam. "Ich dachte erst, das sind Betrunkene. Aber dann habe ich die Polizisten in den Uniformen gesehen." Gekannt hat er die beiden Männer nicht. "Aber in diesem Haus ziehen ständig Leute ein und aus."