Stadtrat Wiederkehr stellt Jugendförderungen in Wien neu auf
Jugend- und Transparenzstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) reformiert die Förderungen für Jugendorganisationen – und zwar sowohl für politische als auch für allgemeine.
Dadurch soll aus einer „undurchschaubaren Blackbox ein gläsernes System“ werden, so Wiederkehr.
Ab dem kommenden Jahr werden die Gelder für die politischen Jugendorganisationen nach folgendem Schlüssel vergeben: 60 Prozent nach der Anzahl der im Gemeinderat vertretenen Mitglieder der Organisation, 20 Prozent nach der Anzahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter und 20 Prozent nach der Anzahl der Mitglieder.
Die Mindest-Fördersumme pro Organisation beträgt 10.000 Euro, für alle politischen Jugendorganisationen stehen für das Jahr 2022 199.200 Euro zur Verfügung.
Ein Beispiel: 60 Prozent der Fördersumme belaufen sich auf 119.520 Euro und der Gemeinderat hat 100 Mitglieder. Wenn Organisation X 10 Gemeinderäte stellt, bekommt sie 10 Prozent und damit 11.952 Euro aus diesem Teil-Topf.
Mehr Geld für Junge Grüne, weniger für RFJ
In der Praxis bedeutet das ab dem kommenden Jahr ein Drittel weniger Mittel für den Ring Freiheitlicher Jugend und etwa doppelt so viel für die Jungen Grünen. Sozialistische Jugend, Junge ÖVP und Junos erhalten in etwa gleich viel wie bisher.
Die 481.487 Euro für allgemeine Jugendorganisationen werden künftig zu 60 Prozent nach der Anzahl der Mitglieder unter 30 Jahren, zu 30 Prozent nach der Anzahl der Ehrenamtlichen und zu 10 Prozent nach den Förderungen für „innovative Projekte“ in den Jahren 2018 bis 2020 vergeben.
Es sei wichtig, die engagierte Arbeit der Organisationen zu unterstützen, so Wiederkehr. „Dennoch ist eine nachvollziehbare Verteilung von Förderungen essenziell.“ Die Reform soll kommenden Donnerstag im Jugendausschuss beschlossen werden.
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