Wieder schwere Management-Fehler im AKH
Das Wiener AKH kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen. In einem aktuellen Rechnungshof-Rohbericht, der dem KURIER vorliegt, werden Management-Fehler in Österreichs größtem Spital aufgezeigt.
Ein Beispiel: die Sanierung der Tiefgarage. Statt der geplanten vier Millionen kostet der Bau stattliche 40 Millionen Euro. Der Rechnungshof kritisiert massive Mängel in der Ablaufplanung. Das AKH konnte den Prüfern elementare Unterlagen, wie etwa die Auftragsschreiben, nicht zur Verfügung stellen. Auch beim Bau des neuen Kinderoperationszentrums lief laut RH-Bericht vieles schief. Statt – wie ursprünglich geplant – einen bestehenden Bauteil aufzustocken, wurde ein Neubau errichtet. Der Hintergrund konnte gegenüber den Prüfern nicht belegt werden.
Seltsame Geldflüsse
Das Kinder-OP-Zentrum wurde am 29. September 2011 fertiggestellt. Dennoch wurden noch bis November 2012 Zahlungen für Leistungen über 22,56 Millionen Euro vom AKH erbracht – ohne dass das Spital erklären kann, wofür diese genau erfolgten.
Den Prüfern fielen auch merkwürdige personelle Verflechtungen auf. So saß der Finanzdirektor der Stadt im Aufsichtsrat der VAMED/VKMB. Die Firma ist für die technische Betriebsführung zuständig.
„Zum wiederholten Male deckt der Rechnungshof Management-Fehler im Wiener AKH auf, die beweisen, dass mit dem Steuergeld der Bürger nicht sorgfältig umgegangen wird“, sagt ÖVP-Gemeinderätin Ingrid Korosec. „Der Bericht bestätigt und zeigt auch, dass der AKH Reformprozess, der 2011 eingeleitet wurde, der richtige Weg ist“, heißt es im Büro von Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ). Im Juni 2013 wurde ein Fachexperte nach Ausschreibungsverfahren als neuer Technischer Direktor bestellt.
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