Am Donnerstag hat die Wiener ÖVP präsentiert, wie sie über den Sommer kommen will – ohne echten Wahlkampf, aber mit Aktionismus. Nämlich mit Freiwilligen. Und die rotten sich nun unter anderem in der Penzinger Straße zusammen.
Dort – sowie in Favoriten, am Kagraner Platz in der Donaustadt und in der Parteizentrale in der Lichtenfelsgasse – hat die ÖVP "Freiwilligen-Büros" eröffnet.
Und das seien keine "Pop-up-Büros", wie Landesparteiobmann und Spitzenkandidat Gernot Blümel sagt. Schließlich sei die ÖVP "gekommen, um zu bleiben".
In diesen Freiwilligen-Büros trifft sich das sogenannte "Team Türkis". Meist sind das Menschen in türkisen Shirts, mit Buttons auf den Taschen, auf denen "Mehr Türkis für Wien" steht. Manche tragen auch türkise Freundschaftsbänder. Diese stellen die Freiwilligen praktischerweise gleich selbst her.
Viele von denen, die das jetzt machen (nach Anleitung und mit zur Verfügung gestellter türkiser Wolle), haben das zuletzt in der Volksschulzeit gemacht, die 19-jährige Olivia zum Beispiel.
Zwei Minuten braucht sie, um so ein Freundschaftsband zu knüpfen, erzählt sie. Beim ersten habe sie noch
10 Minuten gebraucht.
25.000 Mailadressen
Im "Team Türkis" sammelt die ÖVP ihre freiwilligen Helfer und Helferinnen für den Wahlkampf. Sie sollen Wähler mobilisieren, mit den Mitgliedern telefonieren und zur Briefwahl animieren (die sicherste Art zu wählen, wie Blümel sagt).
25.000 Mailadressen von Unterstützer hat die ÖVP in Wien so schon beisammen. Damit nimmt die Wiener ÖVP auch bei der Organisation ihres Wahlkampfs Anleihen an der Bundes-ÖVP.
Dabei ist das, was über den Sommer passieren soll, laut ÖVP eher eine „Kampagne“ als ein Wahlkampf. Man will mit den Wienerinnen und Wienern "wirkliche Gespräche führen", sagt Landesgeschäftsführerin Bernadette Arnoldner. "Also persönliche."
Diese Gespräche wird Blümel "Open-Air" führen. "In Parks, im öffentlichen Raum, in der Wiese", wie der "Sprecher der türkisen Bewegung – Ex-Ö3-Moderator Peter L. Eppinger – sagt. Dazu wird die ÖVP "desinfizierte" Holzbänke aufbauen. "Wie ein Runder Tisch, ohne Tisch", sagt Eppinger. "Und mittendrin der Gernot."
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