Wenn der Arbeitsplatz zum Tatort wird: Kampagne gegen Gewalt gestartet

Wenn der Arbeitsplatz zum Tatort wird: Kampagne gegen Gewalt gestartet
Mehrere Schaufensterpuppen in mit Schimpfwörtern beschmierter Arbeitskleidung wurden auf der Mariahilfer Straße zur Schau gestellt.

Unter dem Motto „Gewalt darf nicht in Mode kommen“ startete die Opferschutz-Organisation "Weißer Ring" diese Woche, kurz vor dem Internationalen Tag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (28. April), eine neue Kampagne. 

Am vergangenen Montag hat die Organisation in Zusammenarbeit mit der Wiener Werbeagentur "Brokkoli" Schaufensterpuppen in mit Schimpfwörtern beschmierter Arbeitskleidung auf der Mariahilfer Straße zu Schau gestellt. Damit wollte man darauf aufmerksam machen, was es bedeutet, wenn der Arbeitsplatz zum Tatort wird.

Personen, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit Gewalt erleben – sei es psychische oder körperliche – haben gesetzlich verankerte Rechte. "Diese sind viel zu wenig bekannt. Der Weiße Ring steht Betroffenen als Anlaufstelle zur Verfügung und berät und begleitet sie", sagte der Präsident der Organisation, Udo Jesionek. Mit ihrer Kampagne will der "Weiße Ring" ganz bewusst den Fokus auf Arbeitnehmer setzen, die bei der Ausübung ihres Berufs Gewalt erfahren.

Aggressionsniveau steigt

"Wir stellen fest, dass – sicher auch bedingt durch die Pandemie – einerseits das Aggressionsniveau steigt, anderseits die Frustrationstoleranz sinkt. So werden insbesondere Mitarbeiter im direkten Kundenkontakt vermehrt zu Opfern", stellte Geschäftsführerin Natascha Smertnig fest. Die Angriffe reichen von einfachen Beschimpfungen über sexistische oder rassistische Herablassungen bis hin zur körperlichen Gewalt.

Wenn der Arbeitsplatz zum Tatort wird: Kampagne gegen Gewalt gestartet

Mit der "Mode-Aktion" will die Organisation Alarm schlagen, um nicht nur auf die oben genannten Entwicklungen hinzuweisen, sondern auch um Betroffene auf ihre Rechte und Möglichkeiten, Hilfe in Anspruch zu nehmen, aufmerksam zu machen.

Die Kampagne, die in den kommenden Wochen medial verbreitet wird, wurde von Profi-Modefotografen Oliver Gast "geshootet", der unter anderem bereits für Heidi Klum, Cro und viele weitere Berühmtheiten und Labels gearbeitet hat. „Ich will nicht viel vorwegnehmen, aber eines sei gesagt: Hier war Mode einmal anders vor der Kamera“, erklärte Gast. Die Kampagne „Gewalt darf nicht in Mode kommen!“ wird von zahlreichen renommierten und bekannten Unterstützern mitgetragen.

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