Weltnaturschutzunion ist wegen Lobautunnels besorgt

Die IUCN befürchtet negative Auswirkungen auf den Nationalpark Donau-Auen.
Der Bau des Lobautunnels könnte zum Bruch des Wiener Nationalparkgesetzes führen. Dann nämlich, wenn die Weltnaturschutzunion (IUCN) den Donau-Auen die internationale Anerkennung als Nationalpark entzieht. Und laut der Umweltorganisation „Alliance for Nature“ (AFN) droht zurzeit genau dieses Szenario. In einem Beschwerdeverfahren, das zurzeit vor dem Bundesverwaltungsgericht läuft, weist AFN-Generalsekretär Christian Schuhböck auf das Risiko hin.
Die IUCN nimmt dabei Bezug auf ein Gutachten des Hydrogeologen Josef Lueger, der durch die Errichtung des Lobautunnels eine Beeinträchtigung des Grundwasserspiegels im Nationalpark für wahrscheinlich hält.
Beweise gefordert
In einem Schreiben an AFN zeigt sich die IUCN wegen des geplanten Schnellstraßenprojekts „besorgt“. Man befürchte, dass die hydrologischen Prozesse im Genehmigungsverfahren „nicht ausreichend Aufmerksamkeit erhalten“ hätten und befürchte „erhebliche negative Auswirkungen auf den Nationalpark“.
Daher müsse erst bewiesen werden, dass die Donau-Auen durch das Bauvorhaben keinen Schaden nehmen, bevor das Projekt bewilligt werde. Sollte dies nicht geschehen, wäre dies „ein Anzeichen, dass der Nationalpark nicht nach IUCN-Richtlinien verwaltet“ werde. In dem Fall drohe der Entzug der internationalen Anerkennung.

Christian Schuhböck von Alliance for Nature.
Womit wir beim Gesetzesbruch wären. Denn im Wiener Nationalparkgesetz steht unter Paragraf 1, dass diese internationale Anerkennung als Nationalpark nach den Kriterien der IUCN auf Dauer zu erhalten sei.
IUCN bietet Hilfe an
Um das Szenario abzuwenden, bietet die Weltnaturschutzunion dem Bundesverwaltungsgericht daher an, die Projektunterlagen zu überprüfen. Dass das Angebot angenommen wird, darf allerdings bezweifelt werden. Handelt es sich doch um Tausende Seiten, die noch dazu erst auf Englisch übersetzt werden müssten.
Ob die Natur durch den Bau des Lobautunnels zu Schaden kommt, entscheiden nun die Gerichte.
Gegenwind kommt übrigens auch von besorgten Schülern. Der Jugendrat droht mit einem „zweiten Hainburg“. Man werde die Bagger notfalls selber aufhalten, kündigt Sprecherin Lena Schilling in einer Aussendung an.
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