Lobautunnel: Gegner ziehen erneut vor Gericht

Vor dem Schwechater Multiversum wurde gegen den Lobautunnel demonstriert.
Umweltschützer und Gärtner ziehen nach drei Tagen Wasserrechtsverhandlung negative Bilanz.

Am Donnerstagnachmittag endete die Wasserrechtsverhandlung zum Südabschnitt der S1 inklusive Lobautunnel im Schwechater Multiversum. Und bevor die Behörden – die Wiener Wasserrechtsabteilung MA58 sowie die NÖ Landesregierung – das Projekt bewilligen können, steht bereits fest: Projektgegner werden den Bescheid auf jeden Fall vor dem Bundesverwaltungsgericht bekämpfen.

Genau wie die zuletzt ergangene Naturschutz-Bewilligung. Damit wird der avisierte Baubeginn für die geplante Nordostumfahrung von Schwechat bis Süßenbrunn (S1) 2021 immer unwahrscheinlicher.

Gutachter-Streit

Wolfgang Rehm von der Umweltorganisation VIRUS ist von der Verhandlung enttäuscht. Unter anderem, weil die Behörden an einem Sachverständigen festhalten, dem die Projektgegner Befangenheit unterstellen. Wie berichtet, arbeitet der Hydrogeologe nicht nur als Prüfgutachter für die Behörden, sondern auch im Auftrag der Asfinag – die im Fall der S1 ja Projektwerberin ist.

Die Ausführungen des Privatgutachters der Projektgegner hätten die Behörden dagegen beschnitten, kritisiert der Umweltschützer.

Rund 150 Gärtnern aus Wien und Niederösterreich, die infolge des Tunnelbaus eine Beeinträchtigung des Grundwasserspiegels und infolgedessen das Versiegen ihrer Brunnen befürchten, wurde zudem keine Ersatzwasserversorgung zugestanden.

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