Vorschlag: Gratis-Parkpickerl für Besitzer von E-Autos

Doll, Ottenschläger und Mickel-Göttfert wollen E-Autos fördern
Bezirksvorsteherin Mickel-Göttfert präsentierte ein Maßnahmenpaket für mehr E-Mobilität

Seit der Bund grüne Kennzeichen-Tafeln für Elektro-Autos beschlossen hat, also seit 1. April, würden bei der Bezirksvorsteherin der Josefstadt, Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP), die Telefone heiß laufen: "Die Unternehmer wollen auf Elektrofahrzeuge umsteigen, aber das Problem ist, ich kann nichts anbieten", sagt sie. Die Stadt würde beim Thema E-Mobilität viel zu langsam agieren. "Dabei würde das Forcieren von E-Mobilität die Luftqualität in der Stadt verbessern und den Lärm reduzieren", meint Mickel-Göttfert. Heute, Freitag, präsentierte sie deshalb mit dem Verkehrssprecher der ÖVP, Andreas Ottenschläger und dem Josefstädter Unternehmer Bernd Doll ein Maßnahmenpaket.

Konkret will die Bezirksvorsteherin bis 2025 die Hälfte der derzeit 74 Ladezonen im 8. Bezirk zusätzlich zu Ladestationen aufrüsten. Soll heißen: Tagsüber liefern die Unternehmen in den Ladezonen wie üblich ihre Ware an. Währenddessen sollen sie aber dort auch ihre Elektroautos aufladen können. Und nachdem die meisten Ladezonen zeitlich beschränkt sind, sollen danach auch private E-Auto-Besitzer in den Ladezonen ihre Fahrzeuge aufladen können. "Das ist ein umweltfreundliches und parkplatzsparendes System", sagt die Bezirkschefin. Sie will außerdem Privatpersonen und Unternehmen für die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs einmalig und für zwei Jahre die Kosten für das Parkpickerl erlassen. Das wären 240 Euro Ersparnis für Privatpersonen und 2000 Euro für Unternehmer. "Das wären gute Anreizen für den Umstieg in die E-Mobilität", sagt Ottenschläger.

Im Büro von Vizebürgemeisterin Maria Vassilakou (Grüne) will man das Maßnahmenpaket der Bezirksvorsteherin nicht kommentieren. "Wenn sie ein Konzept hat, soll sie es uns vorlegen", sagt ein Sprecher. Auch im Gmeinderat war die E-Mobilität am Freitag ein Thema. Vassilakou bezeichnete die hohen Anschaffungskosten für E-Autos und fehlende Infrastruktur von Ladestationen als "Hemmschuh". Wien arbeite derzeit aber an einem Netz von "500 strategisch in der Stadt verteilten" Ladestationen.

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