Vorplatz Schönbrunn: Weniger Parkplätze, mehr Grün

So soll der Vorplatz zum Schloss Schönbrunn in Zukunft ausschauen.
Das Projekt zur Neugestaltung des Vorplatzes wird eingereicht. Im Oktober soll es beschlossen werden.

Seit klar ist, wie der Vorplatz zum Schloss Schönbrunn (das ist die Fläche zwischen U4-Trasse und Schönbrunner Schloßstraße) umgestaltet wird, gibt es Kritik daran. Jetzt wurde der Entwurf überarbeitetet. Statt der geplanten 72 Bus-Parkplätze sollen es nur 52 werden (die Zahl der Pkw-Stellplätze bleibt mit 230 gleich).

Der Anteil der verbauten Fläche wird von 39 Prozent auf 33 Prozent reduziert, die Anzahl der Bäume dagegen erhöht. Auch die Wegführung soll verändert werden: Vor dem Ausgang der U-Bahn-Station Schönbrunn soll ein kleiner Platz entstehen, danach führt der Weg die Besucher über den Parkplatz direkt zum Haupteingang des Schlosses.

Vorplatz Schönbrunn: Weniger Parkplätze, mehr Grün
honorarfrei.
"Das ist eine Optimierung des Platzes zugunsten der Besucher, die mit der U-Bahn, dem Auto oder mit Bussen anreisen", sagt Gerhard Nestler vom Planungsbüro FCP - Fritsch, Chiari & Partner, das mit der Umgestaltung des Vorplatzes beauftragt wurde. Damit werden die Busse von der Schlossfront verschwinden und nur noch am Parkplatz zu sehen sein. Allerdings werde ein zwischen Schloss und Parkplatz ein "Puffergrün" angelegt, das die Busse etwas verdecken soll. "Ein Touristenzentrum wie Schönbrunn wird einfach massiv von Bussen angefahren, das kann man nicht wegdiskutieren", sagt Schönbrunn-Geschäftsführer Franz Sattlecker.

Dem Wunsch von Hietzings Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) nach einer Tiefgarage wurde nicht nachgegeben. "Eine Tiefgarage wäre weder finanzierbar, noch sonst wünschenswert", sagt Sattlecker. Allerdings werde in der Widmung die Möglichkeit zur unterirdischen Bebauung aufrecht erhalten. Das war dem Bezirk wichtig.

Nach wie vor harsche Kritik aus dem Bezirk

Bezirksvorsteherin Kobald findet die Neuerungen zwar "positiv", die "oberflächliche Ausgestaltung" des Projekts sei aber nach wie vor "ein kulturpolitisches Desaster", sagt Kobald. "Architektonisch und stadtplanerisch" sei der Entwurf "ein Armutszeugnis" und eine "vergebene Chance".

Laut Franz Sattlecker ist das Projekt sei auch mit der UNESCO und dem Denkmalschutz abgesprochen. Am Mittwoch ist der Entwurf im Planungsausschuss, danach hat der Bezirk vier Wochen lang Zeit, dazu Stellung zu nehmen. Rein formal kann der Bezirk das Projekt aber nicht stoppen. Im Gemeinderat im Oktober soll das Projekt beschlossen werden. Die Kosten von vier bis fünf Millionen Euro trägt die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.

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