Virus im Tiergarten Schönbrunn: Bison-Herde musste eingeschläfert werden

Virus im Tiergarten Schönbrunn: Bison-Herde musste eingeschläfert werden
Ein Herpesvirus hat die mächtigen Huftiere im Wiener Zoo dahingerafft. Das letzte verbliebene Tier musste getötet werden.

Wegen einer möglichen Infektion mit einem Schafherpesvirus sind im Wiener Tiergarten Schönbrunn fünf Bisons verstorben. Das gab der Zoo am Mittwoch in einem Posting auf Facebook bekannt. Damit verfügt der Zoo über keine Exemplare der Wildrinder mehr. "Wir bedauern den Verlust dieser prächtigen Tiere zutiefst", hieß es in dem Posting.

Eine Analyse der Tierkörper deutet auf das Schafherpes-Virus hin

Erste pathologische Ergebnisse würden auf eine entsprechende Erkrankung hindeuten. "Als mögliche Überträger kommen die Ouessantschafe (Zwergschafe mit schneckenartigem Gehörn, Anm.) aus dem Streichelzoo in Frage", wurde weiters erklärt.

Viele Kinder spielten mit den erkrankten Schafen

Wer mit seinen Kindern kürzlich im Streichelzoo war, muss sich aber keine Sorgen machen. Der Zoo erklärte in diesem Zusammenhang, dass das mögliche Schafherpesvirus nicht auf den Menschen übertragbar sei.

Experten versuchen die Erkrankungen im Tiergarten Schönbrunn einzudämmen

Aktuell seien Expertinnen und Experten des Tiergartens damit beschäftigt, weitere Erkrankungen zu vermeiden. "Bereits in den nächsten Tagen sollen die Ouessantschafe aus dem Streichelzoo an geeignete Haltungen abgegeben werden." Grundsätzlich könne jede Schafherde Träger des Schafherpesvirus sein. Die Schafe selbst würden nicht erkranken, könnten das Virus aber unter anderem auf Bisons und andere Rinder übertragen, bei denen eine Erkrankung meist mit einem tödlichen Verlauf einhergehe. "Durch die rasche Abgabe der Schafe soll das Risiko weiterer Infektionen minimiert werden", betonte der Zoo.

Das Bisonkalb konnte allein nicht gehalten werden

Eine Einzelhaltung des Bisonkalbes wäre aus Tierschutzgründen und aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht vertretbar gewesen, wurde betont. "Aufgrund einer möglichen Ansteckung hätte das Tier auch nicht an eine andere Bisonhaltung abgegeben werden können", schrieb der Zoo in dem Social-Media-Beitrag.

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