Vienna Pride: Zwei Wochen im Zeichen der Vielfalt

Am 16. Juni zieht die Regenbogenparade andersrum über die Ringstraße.
Am Samstag beginnt die zweiwöchige Veranstaltungsserie von Stadt und LSBTIQ*-Community. 2019 folgt die EuroPride.

Von 2. bis 17. Juni wird Wien wieder zur Regenbogenhauptstadt Österreichs: Seit gestern, Dienstag, ziert die Regenbogenfahne das Rathaus, und während der zweiwöchigen Vienna Pride werden auch die Straßenbahnen und die Stiegen vor der Albertina in den Farben der LSBTIQ*-Community geschmückt (die Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender-, intersexuelle, queer und asexuelle Personen, Anm.).

Gesamtleiterin Katharina Kacerovsky von der gemeinnützigen Stonewall GmbH kündigt zahlreiche Veranstaltungen, etwa im Leopold-Museum und in der Albertina, ein Dinner im neu eröffneten Donauturm, ein Schönbrunner Schlosskonzert, einen Familientag im Tiergarten Schönbrunn und einen Beach-Tag in der Adria am Donaukanal an. Unter dem Motto „Love, Respect and Solidarity“ werde ein Zeichen für Akzeptanz und gegen Ausgrenzung von LSBTIQ*-Personen gesetzt.

Höhepunkte der Vienna Pride sind weiters der Pride Run und das Pride Fest am 9. Juni auf der Prater Hauptallee, das Pride Village von 12. bis 16. Juni auf dem Wiener Rathausplatz und – als krönender Abschluss – die Regenbogenparade am 16. Juni. Zudem gibt es erstmals einen Pride Business-Corner.

Unterstützt wird die Vienna Pride von einer Reihe Unternehmen und Institutionen. Etwa von REWE, Ruefa, Erste Group, Gilead, A1, dem Kinderwunschzentrum Goldenes Kreuz, Coca Cola, Red Bull, Schlumberger und der Therme Loipersdorf zusammen mit dem Hotel Sonnreich.

2019 sind es dann noch mehr Veranstaltungen im Zeichen von Vielfalt und Toleranz – denn kommendes Jahr findet von 1. bis 16. Juni die heiß begehrte EuroPride in Wien statt. Rund 1,5 Millionen Besucher werden dazu erwartet. Insofern ist die Vienna Pride auch als Generalprobe zu verstehen.

Ehe für alle gefordert

Die grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und SPÖ-Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky betonen die enge Zusammenarbeit der rot-grünen Stadtregierung mit der LSBTIQ*-Community. Wie berichtet, beschlossen SPÖ, Grüne und Neos im März 900.000 Euro Förderung für Vienna Pride 2018 und EuroPride. Bundesweit einzigartig ist auch die Wiener Antidiskriminierungsstelle (WASt), die heuer bereits ihr 20-jähriges Jubiläum feiert.

Vassilakou fordert die Bundesregierung einmal mehr auf, den Beschluss des Verfassungsgerichtshofs für eine Ehe für alle umzusetzen. Dies weiter hinauszuzögern sei eine Respektlosigkeit, meint Czernohorszky. Der neue Obmann der Homosexuellen-Initiative (HOSI) Wien, Moritz Yvon, sieht zudem beim Diskriminierungsschutz Handlungsbedarf. Dürften doch etwa Gastrobetriebe Personen ob deren sexueller Orientierung abweisen.

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