Verwirrung um winterliche Sperre der Wiental-Terrasse
Seit Wochen schon ist die im Sommer eröffnete Wiental-Terrasse in Margareten wegen winterlicher Rutschgefahr auf dem Holzboden gesperrt. Nicht jeden Spaziergänger schreckt allerdings die nur hüfthohe Absperrung ab: Spuren im Schnee deuten darauf hin, dass die mit Lärchenholz vertäfelte Plattform auch dieser Tage von Passanten betreten wird.
Am Freitag beriet eine Expertenrunde der zuständigen MA 29 (Brückenbau), ob es dennoch eine Möglichkeit gibt, die als grünes Prestigeprojekt (Kosten: rund 4,3 Millionen Euro) errichtete Terrasse auch im Winter zugänglich machen zu können. Das Ergebnis der Beratung soll dann noch mit den zuständigen politischen Stellen abgestimmt werden.
"Das Ei des Kolumbus wird man sich von diesen Gesprächen aber nicht erwarten können", sagte MA-29-Leiter Hermann Papouschek schon im Vorfeld. Es stelle sich die Frage, ob es Sinn mache, eine derartige Terrasse im Winter offenzuhalten oder die Absperrgitter je nach Wetterlage hin- und herzuschieben. Ganz kann er die Aufregung rund um die Sperre jedenfalls nicht verstehen: "Es kritisiert ja auch keiner, dass ein Schwimmbad im Winter geschlossen hat."
Auch die Kritik, dass bei dem Bau mangelhaftes Holz verwendet worden wäre, weist er zurück: "Dabei handelt es sich um eine Einzelmeinung. Mit europäischen Lärchenholz werden alle möglichen Terrassen hergestellt." Grundsätzlich habe man sich aus ökologischen Überlegungen und aufgrund des Wohlfühlfaktors für einen Holzboden entschieden.
Papouschek betont, dass an der jetzigen Sperre keinesfalls ein Planungsfehler Schuld sei. "Es war von Anfang an geplant, die Terrasse bei Schnee und Eis zu sperren." Freilich: Bei der Präsentation des Projekts im April 2013 war laut damaliger APA-Meldung noch die Rede davon, dass die Terrasse ganzjährig zugänglich sein soll.
Was ebenfalls für diese ursprüngliche Intention spricht: Auf der Terrasse stehen Schilder, die darauf hinweisen , dass die Fläche bei Schneelage nicht geräumt wird. Die Benützung erfolge somit auf eigene Gefahr.
Ausbau ungewiss
Schlecht schaut es indes wohl für die zwei weiteren geplanten Terrassen aus: Im an sich sonst sehr detaillierten rot-grünen Regierungsprogramm findet sich keine Zeile dazu. Der Bau soll erfolgen, "wann immer es die finanzielle Situation erlaubt", hieß es dazu zuletzt von der zuständigen Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.
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