Verwirrung um Jahreskarten der Wiener Linien

Verwirrung um Jahreskarten der Wiener Linien
Wirbel: Ein automatisiertes Schreiben des Öffi-Anbieters verunsichert Stammkunden.

KURIER-Leserin Sabine S. erhielt vor einigen Wochen einen Brief von den Wiener Linien. Darin wurde der Besitzerin einer Jahreskarte zu ebendieser gratuliert, mit dem Hinweis, dass Jahreskarten ab 1. Mai 2012 günstiger werden. Bei monatlicher Abbuchung kostet die Jahreskarte dann nur noch 375 Euro.

Schön, dachte sich Frau S. – bis sie einen zweiten Brief erhielt. Betreff: "Verlängerung Ihres Jahreskarten-Abonnements." Darin wurde sie aufgeklärt, dass ihre Jahreskarte in 8 Wochen ablaufe. Mit der Tarifreform ändere sich der Preis, alle Einzelheiten solle sie dem bereits zugesandten Brief entnehmen. Und weiter: "Der Gesamtpreis unter Nutzung der Bonusmonate beträgt für den neuen Vertragszeitraum EUR 458 die monatliche Rate von EUR 45,80 wird wie gewohnt von Ihrem Konto abgebucht."

Ärger

"Da fühlt man sich gelinde gesagt verarscht", sagt Frau S., die sich fragt, ob die Tarifreform damit hinfällig ist oder das zweite Schreiben nicht redigiert wurde. "Das sind automatisierte Schreiben an alle Jahreskartenbesitzer, die automatisch acht Wochen vor Ablauf ausgesendet werden", erklärt Anna Reich, Sprecherin der Wiener Linien. Die Schreiben seien "im System so drinnen" und können daher nicht geändert werden. Jedoch werden alle Jahreskartenbesitzer ab Mai von den vergünstigten Tarifen profitieren, versichert Reich.

Für jene Jahreskartenbesitzer die per monatlichem Bankeinzug zahlen, werde die Rate ab Mai von 45,80 Euro auf 37,50 Euro gesenkt. "Ohne dass die Besitzer etwas ändern müssen", erklärt Reich. Anders ist die Lage für jene, die ihre Jahreskarte schon vorab bar gezahlt haben. Sie bekommen ab Mai eine Gutschrift für die restlichen, vergünstigten Monate. Diese könne man sich ab Mai bar auszahlen oder auf ein Konto überweisen lassen, erklärt Reich.

Warum allerdings beim Kauf einer Jahreskarte nicht schon die neuen, vergünstigten Monate eingerechnet werden, ist für viele Jahreskartenbesitzer, die ihre Karte in diesen Tagen erneuern, unverständlich. Sprecherin Reich: "Den Preis für jeden einzeln auszurechnen wäre ein zu großer Aufwand. Das ist der effizienteste Ablauf für uns."

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