Anschlag in Wien: Eine Deutsche unter den Todesopfern

Anschlag in Wien: Eine Deutsche unter den Todesopfern
Vier Tote und 23 Verletzte. Zustand eines Polizisten stabil. Zehn Verletzte konnten das Spital schon wieder verlassen.

Schrittweise werden nun nähere Informationen zu den Opfern des Terroranschlages in der Wiener Innenstadt bekannt. Insgesamt wurden laut Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) Montagabend 24 Verletzte in die Wiener Spitäler  eingeliefert. Darunter eine  Frau, die in der Klinik Ottakring (vormals Wilhelminenspital) starb. Drei Menschen waren Montagabend  noch am Tatort verstorben.

14 Personen sind schwer verletzt, drei davon in kritischem, aber stabilen  Zustand. Unter den Verletzten ist auch ein 28-jähriger Polizist.

Die Verletzten sind von Schuss-, Stich- oder Fluchtverletztungen (wie etwa Prellungen) betroffen. Zehn  der Opfer konnten am Dienstag bereits wieder in häusliche Pflege entlassen werden.

Ausländische Opfer

Unter den Verletzten befinden sich laut KURIER-Informationen auch ausländische Staatsbürger, deren Nationalität war vorerst aber noch unklar. Insgesamt sind die verletzten Opfer relativ jung: Sie sind großteils zwischen 20 und 30 Jahre alt. Das lässt sich wohl damit erklären, dass das Attentat in einem Fortgehviertel geschah.

Bei den Toten handelt es sich um einen älteren Mann, eine ältere Frau, einen jungen Passanten, die offenbar ihre Freizeit in der Innenstadt verbringen wollten, und eine Kellnerin, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag bekannt gab.

Eines der Todesopfer stammt nach KURIER-Infos aus Korneuburg (NÖ). Es handelt sich um einen 21-Jährigen, der – wie der mutmaßliche Attentäter – nordmazedonische Wurzeln hat.

Wie der deutsche Außenminister Heiko Maas auf Twitter mitteilte, handelt es sich bei einem der Opfer um eine Frau aus Deutschland.

Laut Ludwig seien am Montag 150 Notärzte und Sanitäter im Einsatz gewesen – zum Teil auch um Menschen psychologisch zu betreuen. Ludwig kündigte am Dienstag Hilfe der Stadt für die Opfer bzw. deren Hinterbliebenen an.

Aktuell würden diese noch nicht benötigt, versicherte Binder. Die Anzahl der benötigten unfallchirurgischen Betten sei vorerst ausreichend. Man wolle aber für alle Eventualitäten gerüstet sein. Einige der Verletzten werden derzeit operiert.

Die Opfer sind im Allgemeinen Krankenhaus, in den Kliniken Donaustadt, Ottakring und Floridsdorf sowie in den AUVA-Unfallkrankenhäusern Lorenz Böhler und Meidling untergebracht. Damit seien alle wichtigen Zentren der unfallchirurgischen Versorgung in Wien einbezogen, sagte Binder. Umgehend habe man auch weitere Kapazitäten gesichert, Personal habe sich ebenfalls sofort in Dienst gestellt.

Der Transport der Betroffenen in die Krankenhäuser verlief demnach reibungslos: "Die Rettungskette hat sehr gut funktioniert", versicherte Binder. In den Spitälern wurden auch die Sicherheitsmaßnahmen intensiviert, wie der Spitäler-Direktor ausführte: "Die Häuser sind gut gesichert."

Zuletzt war im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie immer wieder von angespannten Spitalskapazitäten auch in Wien berichtet worden. Dies werde durch die aktuellen Vorkomnisse aber nicht verschärft, hieß es. Laut Binder sind bei Covid-Erkrankungen nämlich internistische Betten und keine Traumabetten nötig. Es handle sich hier um unterschiedliche Bereiche.

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