U-Bahn-Vergewaltiger in U-Haft

Symbolbild.
Andreas Rene T., 25, soll am Freitag zu seiner mutmaßlichen Tat befragt werden.

Andreas Rene T., der am Montag in einer U-Bahn-Garnitur in Wien eine junge Frau vergewaltigt haben soll, ist in die Justizanstalt Josefstadt überstellt worden und befindet sich in Untersuchungshaft. Einvernommen wird er erst am Freitag. Der 25-Jährige war nach der mutmaßlichen Tat nach Graz geflüchtet, wo er am Dienstag kurz vor Mitternacht festgenommen werden konnte.

Der Beschuldigte sei nicht einschlägig vorbestraft, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Er hat allerdings wegen Diebstahls, Betrugs, Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt wiederholt Bekanntschaft mit Richtern gemacht. Zuletzt lebte er ohne festen Wohnsitz in Wien. Wie lange er sich vor seiner Festnahme in der Nacht auf Mittwoch in Graz aufhielt, konnte Keiblinger nicht sagen. Als der per Fahndungsfoto gesuchte Mann auf dem Jakominiplatz festgenommen wurde (siehe unten), hat er sich nach Angaben der Polizei nicht gewehrt.

U-Bahn-Vergewaltiger in U-Haft
  Der 25-Jährige wurde als jener Mann identifiziert, der am Montag kurz nach 18.00 Uhr eine 23 Jahre alte Frau in einem ansonsten leeren Waggon eines Zugs der Linie U6 zwischen den Stationen Alt-Erlaa und Philadelphiabrücke mit einem Faustschlag niedergestreckt, mehrere Minuten gewürgt und sexuell missbraucht hat.

Als Reaktion auf die Tat planen die Wiener Linien, die Videoüberwachung weiter auszubauen (mehr dazu hier).
 

Zeuge: „Ich war mir ziemlich sicher, dass er es ist“

„Der Vorfall hat mich geschockt. Vermutlich hab’ ich mir deshalb das Bild gemerkt.“ Am Dienstagvormittag sah Peter Teufel, 29, auf einer Website das Fahndungsbild des mutmaßlichen Vergewaltigers Andreas Rene T. Kurz vor Mitternacht schlenderte er am Dienstag in Graz in einer Straßenbahn der Linie 13 direkt an dem Tatverdächtigen vorbei. Dem Grazer fiel der verwahrloste Mann schon im Vorbeigehen auf. „Ich war mir ziemlich sicher, dass er es ist.“ Er saß einige Sitzreihen hinter ihm. Auf den 29-Jährigen wirkte T. „unruhig“. Er hat oft aus dem Fenster geschaut“.

Teufel hat ein geschultes Auge für Bilder. Er arbeitet für eine Fotoagentur. Der Grazer stieg aus, eilte nach Hause und sah sich nochmals das Fahndungsbild an. „Ich hab’ dann die Personenbeschreibung gelesen und war mir dann sicher.“ 15 Minuten nach seiner Begegnung mit dem Mann wählte er den Polizei-Notruf. „Ich glaube, dass ich den Vergewaltiger von Wien gesehen habe“, erklärte er am Telefon. Kurz darauf nahmen Polizisten T. am Jakominiplatz fest. Von der Festnahme erfuhr Teufel anschließend, als er seine Aussage machte.

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