Vater entführte Kinder nach Ägypten
Auf dem Schulweg passte ein gebürtiger Ägypter im Oktober 2009 seine beiden Kinder ab und entführte sie in seine Heimat. Er habe sie nach der Scheidung „in Sicherheit bringen“ wollen. Und was war in Österreich so schlimm für die damals Achtjährige und ihren siebenjährigen Bruder?
Die Mutter hatte den Namen der Kinder geändert und ihnen ihren Mädchennamen gegeben. „Ich habe nicht mehr existiert, ich war schon wie tot“, sagte der in seiner Ehre gekränkte 40-Jährige. Ein geschiedener Mann sei in Österreich „gar nichts“. Die Ex-Frau habe ihn „in eine Sackgasse“ geschickt.
Dem Vorwurf, er habe die Kleinen in Ägypten mit Händen und Hausschuhen „fortgesetzter Gewalt ausgesetzt“ (Anklage), entgegnet der Ägypter: „Schauen Sie, so ein Klapser, wer tut das nicht?“ Dass er zuvor schon seine Frau geschlagen habe, bestreitet er ebenfalls: „Ich habe nicht einmal geschimpft. Ich rede halt mit den Händen.“ Immerhin war die Ex-Frau aber samt Kinder 2009 ins Frauenhaus geflüchtet.
Drei Tote
Nach der Entführung soll der Angeklagte in Telefonaten gedroht haben, sich auch noch das 2006 geborene dritte gemeinsame Kind zu holen. Und man solle nicht wagen, ihm die zwei größeren Kinder wieder abzunehmen, sonst gebe es drei Tote. Auch das bestreitet der Mann.
„Ich werde diese Kinder retten, meine Liebe ist unendlich“, habe sie sich geschworen, berichtet die Ex-Frau als Zeugin. Sie besuchte die Kinder in Ägypten, es sei unbeschreiblich schwer gewesen, sie immer wieder zurück zu lassen. Der Angeklagte behauptet, es sei für die Kinder in Ägypten schön gewesen; abgesehen davon, dass halt alles auf arabisch angeschrieben sei.
Der Prozess wurde vertagt, der Mann bleibt in Haft.
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