Vassilakou startet ihren umstrittenen Probebetrieb

Mariahilfer Straße Neu, Fußgängerzone
Abschnitt zwischen Esterhazygasse und Neubaugasse wird bis Sonntag zur Fußgängerzone.

Drei Tage wird die Mariahilfer Straße zur kürzesten Fußgängerzone Wiens. Lediglich 150 Meter ist der temporäre „Proberaum“, wie die Stadt das Projekt bezeichnet, lang. Zwischen Esterhazygasse und Neubaugasse sollen die Wiener testen, wie sich die autofreie Zone anfühlt. „Wir wollen aufzeigen, wie viel Platz hier entsteht“, sagt ein Sprecher von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne). Zum heutigen Auftakt der Veranstaltung um 15 Uhr werden die Bezirksvorsteher von Neubau und Mariahilf das Projekt präsentieren. Zugleich können Besucher ihre Wünsche deponieren, wie die Oberfläche der zukünftigen Fußgängerzone aussehen soll.

Ganz andere Wünsche haben die Teilnehmer der „Hanfparade“. Am Samstag werden die Hanf-Freunde samt Lkw bestückt mit Lautsprechern just durch die Fußgängerzone ziehen, um für die Legalisierung von Marihuana zu demonstrieren.

Für die Grünen kein Problem. „Jeder kann eine Demonstration anmelden“, heißt es aus dem Büro Vassilakous. „Wir werden unser Programm nach der kurzen Unterbrechung fortsetzen.“

Viele offene Fragen

Am 15. August soll ein Probebetrieb für mehrere Monate starten, doch viele Fragen sind ungeklärt – etwa die Rolle des 13A. Die Wiener Linien fordern weiter eine baulich abgegrenzte Spur für den Bus in der Fußgängerzone. „Denn letztlich stehen unsere Fahrer in der Haftung, sollte etwas passieren“, sagt Sprecher Dominik Gries.

Intensiv sind auch die Verkehrsverhandlungen in den Bezirken. Bis 17. Mai muss hier die Entscheidung fallen, doch jeden Tag tauchen neue Probleme auf. Vor allem Neustiftgasse und Burggasse bereiten den Experten Kopfzerbrechen, soll doch dort künftig Tempo 30 gelten. „Ausgemacht ist, dass die Busse von Tempo 30 ausgenommen sind“, sagt Gries. Da dann auf den Busspuren Tempo 50 gelten würde, auf den Spuren daneben aber nur Tempo 30, sind Konflikte programmiert. Daher müsste man die Spuren baulich trennen. Dann aber könnten Rechtsabbieger, Taxis und Radler die Busspur kaum noch benützen.

Auch in der Gumpendorfer Straße in Mariahilf soll künftig Tempo 30 gelten. „Das verlangsamt den 57A-Bus sicher nicht“, sagt Bezirkschefin Renate Kaufmann (SP) auf Nachfrage. Man habe alle Haltestellen so umgebaut, dass Autos den Bus nicht überholen können. „Wir sind darüber nicht froh“, sagt hingegen Gries. Er ist damit nicht alleine:

Die Mariahilfer Straße im Wandel der Zeit

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