Urlauber springen immer mehr auf Hop-on-Busse auf

Alle drei Hop-on-Busunternehmen verzeichnen starke Zuwächse.
Drei Wiener Unternehmen befördern jährlich bereits mehr als 600.000 Fahrgäste. Das hat mehrere Gründe.

Bunte Doppeldeckerbusse mit (halb)offenen Verdecken, in denen Touristen mit Kopfhörern und Kameras die Köpfe recken. Hop-on-Hop-off-Busse sind in Metropolen wie London oder Paris seit Langem fester Bestandteil des Stadtbilds. Nun sind sie auch in Wien richtig angekommen. Drei Unternehmen gibt es in der österreichischen Bundeshauptstadt. Und alle drei konnten in den vergangenen zwei Jahren Zuwachsraten von bis zu 20 Prozent verzeichnen.

350.000 Passagiere sind vergangenes Jahr in Bussen der „Vienna Sightseeing Tours“ durch Wien kutschiert worden. Rund 250.000 Urlauber waren es beim Anbieter „Big Bus Vienna“. Dazu kommen noch ein paar Zehntausend von „Red Bus Vienna“. Genaue Zahlen möchte das Unternehmen nicht kommunizieren, die Flotte ist mit fünf Bussen aber die kleinste. Zum Vergleich: Bei den „Vienna Sightseeing Tours“ sind es rund 20 Fahrzeuge.

Komfort lockt Touristen

Wie der Zuwachs zu erklären ist? „Das System ist weltweit gelernt und für den Urlauber bequem“, meint Geschäftsführerin Lisa Frühbauer. Sitzt man doch in einem wetterfesten Gefährt, kommt an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei und bekommt über einen Audioguide die wichtigsten Informationen in der jeweils eigenen Sprache. 16 verschiedene Sprachen werden bei den „Vienna Sightseeing Tours“ angeboten, 23 beim Mitbewerber „Red Bus“.

Dessen Geschäftsführer Gabriel Borochov hat einen weiteren Grund für den Anstieg der Bustouristen parat: „Wien ist so schön. Man muss nicht unbedingt irgendwo hinein, es lässt sich vieles vom Bus aus erkunden.“

„Dazu kommt die Flexibilität“, meint Wiener „Big Bus“-Chef Robert Grubhofer: „Die Gäste können ein- und aussteigen, wann und wo sie wollen.“

Probleme überwunden

Auch von der Stadt werden die Busse mittlerweile gut angenommen. Vergessen sind die Streitigkeiten der vergangenen Jahre, die Debatten um neue Haltestellen, die Diskussionen um Routenführungen. „Wir sind in gutem Einvernehmen“, heißt es von allen Seiten.

Es gebe genug Touristen für alle drei Anbieter, zeigen sich die drei Unternehmen überzeugt. Dennoch gilt es das eigene Profil weiter zu schärfen. „Red Bus“ bietet Touren mit dem einstöckigen Cabrio-Bus an und arbeitet an einer neuen Haltestelle in der Praterstraße. „Big Bus“ ist indes eine Kooperation mit dem Wien-Tourismus eingegangen. Die „Vienna Sightseeing Tours“ brachten den „Vienna Pass“ auf den Markt und bieten Touren bis ins Burgenland an.

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