UNESCO setzt Wiener Innenstadt auf Rote Liste

Wegen des geplanten Heumarkt-Projekts steht Wien nun auf der Roten Liste der gefährdeten Welterbestätten der UNESCO.
Die Entscheidung sei "sehr, sehr klar, um nicht zu sagen, einfach gewesen", so der Vorsitzende.

Nun ist es amtlich: Das Historische Zentrum von Wien ist ab sofort auf der Liste der gefährdeten Welterbestätten. Das hat die Konvention der UNESCO Donnerstagvormittag in Krakau beschlossen.

Wien wurde bereits vorgewarnt, aber habe seine Möglichkeiten, die Pläne für das geplante Hochhaus am Heumarkt nur minimal geändert. Wie berichtet hat die UNESCO schon 2012 darauf aufmerksam gemacht, dass sich das Projekt in der Kernzone des Weltkulturerbes befindet und dass die Höhe des bestehenden Hotel Intercontinental – 43 Meter – die maximale Bauhöhe ist. Mehrere Hinweise und zwei Drohungen seitens der UNESCO haben die Wiener Stadtregierung nicht davon abgehalten, das Projekt nach jahrelanger Diskussion am 1. Juni im Gemeinderat abzusegnen.

Der Vorsitzende der UNESCO-Konvention sagte am Donnerstag, dass die Entscheidung "sehr, sehr klar, um nicht zu sagen einfach sei".

Auch Ursula Stenzel ergriff am Donnerstag bei der UNESCO das Wort. "Bitte setzten Sie Wien auf die Rote Liste", forderte sie. Der Gemeinderatsbeschluss, in dem das OK für das Heumarkt-Projekt gegeben wurde, "sei nicht das Papier Wert, auf dem er geschrieben ist."

Die Wiener Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) bedauert die Entscheidung der UNESCO, das mit dem Prädikat Weltkulturerbe versehene historische Zentrum Wiens auf die Liste der bedrohten Kulturgüter zu setzen. Auch wenn diese nicht überraschend gekommen sei.

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