Unerlaubte Ablagerung im AKH fing Feuer

Die Feuerwehr musste ins AKH ausrücken, um brennendes Deckenmaterial zu löschen.
Trotz Verbots lagerten Baustoffe im Stiegenhaus. Polizei ermittelt wegen Brandstiftung, 60 Patienten wurden verlegt

"Aus bisher ungeklärter Ursache ist es heute Vormittag im AKH-Wien zu einem Kleinbrand von Deckenmaterial gekommen." So steht es in der Aussendung der Wiener Berufsfeuerwehr. Was nicht auf den ersten Blick hervorgeht, ist, wo es am Mittwoch gegen 9.15 Uhr gebrannt hat.

Denn es handelt sich nicht um den Plafond des Stiegenhauses, sondern um dort abgelagertes Dämmmaterial. Bemerkenswert daran ist, dass solche Ablagerungen im größten Spitals Österreichs, in dem sich täglich so viele Menschen aufhalten wie in Eisenstadt wohnen, verboten sind. Das Stiegenhaus ist auch als Fluchtweg gedacht. Weshalb das Material Feuer fing, ist noch unklar. "Wir ermitteln wegen des Verdachts der Brandstiftung", erklärt Polizei-Sprecher Roman Hahslinger auf KURIER-Anfrage. Beamte begannen mit der Befragung von Patienten.

Unerlaubte Ablagerung im AKH fing Feuer
BRand AKH, 60 Patienten evakuiert
Für die Wiener Berufsfeuerwehr ist ein Brandalarm im AKH eine heikle Sache. "Wir stellen uns dabei auf den Worst Case ein", erklärt Presseoffizier Michael Wagner. Deshalb wird die Alarmstufe zwei ausgerufen. Am Mittwochmorgen rückten noch mehr Fahrzeuge als vorgesehen, nämlich zwölf samt 65-köpfiger Besatzung, aus.

Evakuierung

Im AKH war bereits mit der Evakuierung begonnen worden. Aus einer angrenzenden Station mussten 60 Personen verlegt werden. Grund dafür war der entstandene Rauch, der zwar nicht stark, aber auf den Stationen zu riechen war. Die Feuerwehr schickte den Atemschutztrupp zum Brandherd, der rasch und problemlos gelöscht werden konnte. Verletzt wurde niemand. Nach zwei Stunden war der Einsatz erledigt.

Was genau gebrannt hat, wusste man im Wiener AKH nicht. "Das werden nun Sachverständige untersuchen", hieß es. Unerlaubt abgelagerte Baustoffe? "Davon wissen wir nichts." Ein Involvierter schildert, dass solche Ablagerungen eine "tickende Zeitbombe" seien.

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