"Unangemeldeter" Behördenbesuch mit Vorwarnung

In der AKH-Frauenklinik sah man von offizieller Seite nach dem Rechten.

Welchen Sinn machen unangemeldete Kontrollen des Magistrats, die den Betroffenen vorab bekannt sind? Diese Frage stellt sich rund um Vorgänge, die die Uniklinik für Frauenheilkunde am AKH betreffen.

Deren Chef, Univ.-Prof. Peter Husslein, bekam am 1. März eine Mail von AKH-Direktor Reinhard Krepler, die dem KURIER vorliegt: "Sehr geehrter Herr Prof. Husslein, lieber Peter! Ich möchte dich darüber informieren, dass ich für Anfang März eine unangemeldete Einschau der MA 40 ( Soziales, Anm. ) erwarte." Dabei gehe es unter anderem um die Hebammen und den Kreißsaalbereich.

"Jeder Lebensmittelhandel wird unangemeldet auf Hygiene kontrolliert, nur im AKH wird vorgewarnt. Da könnte man meinen, hier gilt das Prinzip ,Eine Hand wäscht die andere"", sagt FPÖ-Stadtrat David Lasar. "Wie können solche Informationen weitergegeben werden? Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely sollte in der MA 40 aufräumen", fordert die ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec.

Krepler dazu: Für ihn sei "aus der Vorgeschichte erkennbar gewesen, dass es zeitnah eine Einschau geben wird". Das genaue Datum sei ihm aber nicht bekannt gewesen. Mit "Vorgeschichte" meint der Spitalschef den Fall jener 26-jährigen Schwangeren, die im Jänner trotz Blutungen nicht im AKH aufgenommen wurde und darauf ihr Kind verlor (der KURIER berichtete) .

Bei der Einschau wurde die Umsetzung neuer Arbeitsanweisungen überprüft. "Zum Teil war dies bereits erfolgt, zum Teil wurden Mängel noch vor Ort behoben", heißt es in der MA 40. Den Vorwurf, das AKH vorgewarnt zu haben, weist man zurück.

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