Jetzt ist es fix: Äußere „Mahü“ wird Einbahnstraße
„Zurzeit lädt die äußere Mariahilfer Straße weder zum Radfahren noch zum Flanieren ein.“ Vor noch gar nicht allzu langer Zeit hätte man so eine Bemerkung ungeschaut Wiens Radlobbyisten bzw. dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zuordnen können. So ändern sich die Zeiten.
Also sprach am Mittwoch Ulli Sima – amtsführende Stadträtin für Innovation, Stadtplanung und Mobilität und wichtige Stimme in der Wiener SPÖ – im Amtshaus im 15. Bezirk: Etliche Gehsteige wären zu eng, Radfahren auf der äußeren „Mahü“ wäre mühsam und gefährlich. Dann ließ Sima durch den Verkehrsplaner Andreas Käfer auch gleich die ersten Pläne für einen Umbau präsentieren.
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Autofahrer müssen jetzt stark sein: Stadteinwärts geht für sie bereits ab Sommer 2024 nichts mehr. Auch stadtauswärts wird es künftig mit dem eigenen Pkw eng. Dafür soll es deutlich breitere Gehsteige, mehr Bäume und Begrünung, mehr Schatten und einen sehr komfortablen Zwei-Richtungs-Radweg geben.
Heftige Proteste wie seinerzeit beim Umbau der inneren „Mahü“ müssen die Stadträtin und Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht (auch SPÖ) nicht befürchten. Laut einer aktuellen Befragung im Auftrag der Stadt ist die überwiegende Mehrheit der Anrainer und Anrainerinnen für mehr Lebensqualität in einer der bis dato hässlichsten Straßen Wiens.
Baurecht bedankt sich bei der Stadt für zu erwartende Synergieeffekte: „Nach dem notwendigen Tausch der Wasserrohre im Sommer 2024 können wir sofort mit dem Umbau beginnen.“
Im Frühjahr will man die Detailplanung präsentieren. Nach dem Vorbild der Thaliastraße im Nachbarbezirk Ottakring soll ebenso in mehreren Abschnitten gebaut werden. Ob in zwei oder drei Phasen, ist derzeit noch ungewiss.
Fertig bis 2025
Stadträtin Sima lehnte sich bei der Präsentation im Amtshaus aus dem Fenster und kündigte, anders als bei dem einen oder anderen Bauprojekt in Wien, eine zügige Fertigstellung an, „also noch in dieser Legislaturperiode“. Diese würde regulär im Herbst 2025 zu Ende gehen.
Auf die Frage, warum die Begegnungszone nicht über den Gürtel hinaus in die Vorstadt gezogen wird, worüber diskutiert worden war und was auch die grüne Opposition fordert, erklärte Stadtplaner Käfer, dass aufgrund des Straßenbahnverkehrs dafür die Verkehrssicherheit nicht gewährleistet wäre: „Der Anhalteweg einer Straßenbahn beträgt 250 Meter. Begegnungszone ist da keine Option.“
Umweg und Rentabilität
Einbezogen in die Planung sollen auch die Wünsche und Bedürfnisse der Wirtschafts- und Gastronomiebetriebe werden, versprach Bezirkschef Dietmar Baurecht. „Von der höheren Aufenthaltsqualität werden auch sie profitieren.“
Autofahrer mögen künftig stadteinwärts auf die höherwertige Felberstraße sowie auf die Stadteinfahrt im Wiental ausweichen, erklärte Martin Blum von der Mobilitätsagentur dem KURIER. Mehr Stau vermutet Blum dort nicht: „So viele Fahrzeuge verkehren auf der Mariahilfer Straße nicht.“
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