Internationale Fahndung nach Juwelier-Raub

Internationale Fahndung nach Juwelier-Raub
Video zeigt den brutalen Raub. Polizei vergleicht Vorgehen mit Fällen im Ausland.

Nobeljuwelier Lukas Schullin kann fast schon die Luxusuhren danach stellen – "pünktlich" zur Vorweihnachtszeit wurde wieder eine seiner Filialen in der Wiener Innenstadt überfallen. Gegen 17 Uhr schlugen die Täter Donnerstagnachmittag den Security vor dem Geschäft nieder und stürmten mit einer Pistole bewaffnet das Verkaufslokal. "Geraubt wurden Uhren der Marken Rolex und Parmigiani", gab Schullin am Freitag bekannt. Nach zwei Minuten war der Coup vorbei – der Wachmann musste mit Verletzungen am Kopf und Nacken ins Krankenhaus.

Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf einen sechsstelligen Euro-Betrag. Die genaue Schadenssumme wird erst nach der nächsten Inventur feststehen. Laut dem Juwelier hält sich der Schaden – genauso wie beim letzten Überfall im November 2013 – aber in Grenzen.

Die Täter entkamen trotz sofort eingeleiteter Großfahndung. Am Freitag konnte der verletzte Security-Mann erstmals befragt werden; auch die Täterbeschreibung der Angestellten wurde aufgenommen. "Wir werten derzeit Aufnahmen von Überwachungskameras und Handy-Videos von Passanten aus, die den Raub beobachtet haben", sagt Polizeisprecher Patrick Maierhofer im KURIER-Gespräch.

Internationale Suche

Die Ermittlungen enden nicht an Österreichs Grenzen: 21 Überfälle auf Juweliere wurden in den letzten Monaten in Deutschland verzeichnet. "Diese professionellen Banden sind oft in ganz Europa unterwegs. Wir müssen jetzt die Vorgehensweise der Täter mit den Fällen in Deutschland und anderen Nachbarländern vergleichen, um zu schauen, ob es sich möglicherweise um die gleiche Tätergruppe handelt", sagt Maierhofer.

Die Räuber, die Schullin im Vorjahr überfielen, gingen anders vor und gaben sich zunächst als Kunden aus. "Man weiß nicht, ob es die gleichen Täter waren, es sieht aber nicht so aus", sagt der Juwelier. Die Sicherheitsvorkehrungen im Geschäft werden nun abermals verstärkt.

Ein zweiter Wachmann soll zusätzlichen Schutz bieten; außerdem investiert der Juwelier in eine Schleuse und eine Gegensprechanlage.

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