In vier Etappen zum fertigen U-Bahn-Ausbau: Der Fahrplan

In vier Etappen zum fertigen U-Bahn-Ausbau: Der Fahrplan
Auf der Strecke zwischen Schottentor und Karlsplatz sowie bei der neuen U5-Station Frankhplatz wird schon gearbeitet. Nun wurde auch die Verlängerung der U2 zwischen Matzleinsdorfer Platz und Wienerberg präsentiert.

Schon seit 2021 wird am Ausbau des Wiener U-Bahn-Netzes gearbeitet. Seitdem wurden die U2 teilweise gesperrt und zahlreiche Baustellen an unterschiedlichen Orten der Stadt eröffnet. Gestern, Montag, wurde der neue Abschnitt der U2 präsentiert. Diese soll vom Matzleinsdorfer Platz bis zum Wienerberg verlängert werden. Realisiert werden soll das bis 2035.

Mehr lesen: Ein Jahr Verzögerung: U2 fährt erst ab 2024 wieder durchgehend

Davor aber stehen noch einige weitere Ausbauschritte an. Der KURIER hat den Fahrplan:

  • 2024: U2 fährt von der Seestadt zum Karlsplatz

Seit etwas mehr als zwei Jahren ist die Linie U2 zwischen Karlsplatz und Schottentor nun schon gesperrt. Und eigentlich hätte sie schon diesen September wieder freigegeben werden sollen. Aber eben nur eigentlich.

In vier Etappen zum fertigen U-Bahn-Ausbau: Der Fahrplan

Ab 2024 fährt die Linie U2 wieder zwischen der Seestadt und Karlsplatz durch

Während der Bauarbeiten sind die Wiener Linien  auf „unvorhersehbare technische Herausforderungen“ gestoßen. Konkret heißt das: Zum einen wurden nicht dokumentierte Überreste des Alsbachkanals gefunden. Ein 50 Meter langer Hohlraum, der ausgefüllt werden musste.

Zum anderen erfüllten die Deckenträger des bestehenden U2-Tunnels die Erwartungen nicht. Die aus den 70er-Jahren stammenden Träger mussten massiv verstärkt werden, bevor die Arbeiten fortgesetzt werden konnten, berichten die Wiener Linien.

All das hat Zeit gekostet. Statt schon heuer wird die U2 also erst mit einem Jahr Verspätung – ab September 2024 – wieder zwischen Schottentor und Karlsplatz verkehren.

Ob und welche Mehrkosten die Verzögerung verursacht hat, gaben  die Wiener Linien vorerst nicht bekannt. Das zeige sich am Ende.

Mit weiteren Verzögerungen rechne man derzeit aber nicht. Im Großteil der alten, 2,7 Kilometer langen U2-Strecke liegen die Arbeiten im Zeitplan. Sowohl die Trasse  als auch die bestehenden Stationen werden für den vollautomatischen Betrieb der U5 technisch fit gemacht. Etwa durch den Einbau von insgesamt 144 vollautomatischen Bahnsteigtüren sowie 16.000 Quadratmetern Glaswänden, die künftig die Bahnsteige von den Gleisen trennen werden.

  • 2026: Neue Linie U5 nimmt Betrieb auf

Ab 2026 geht  schließlich auch die  neue U-Bahn-Linie U5 in Betrieb. Ab dann wird die türkise Linie zwischen Frankhplatz und Karlsplatz verkehren. Und zwar vollautomatisch – also ganz ohne Fahrpersonal. Den größten Teil der Strecke legt die U5 dann auf der ehemaligen U2-Trasse zurück. Nur eine Station – nämlich Frankhplatz – muss gänzlich neu errichtet werden.

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Ab 2026 nimmt die Linie U5 zwischen Karlsplatz und Frankhplatz den Betrieb auf. Auf der Strecke zwischen Rathaus und Karlsplatz verkehren dann sowohl die U2 als auch die U5.

Dafür muss sich die U5 einen Teil der Trasse, zumindest die erste Zeit lang, mit der U2 teilen. Zwischen den Stationen Rathaus und Karlsplatz werden zum ersten Mal zwei Linien auf ein und derselben Strecke unterwegs sein.  Die Linien werden abwechselnd einfahren, sagt eine Sprecherin der Wiener Linien. Auf den Anzeigetafeln soll dann ersichtlich sein, um welche Linie es sich handelt.

  • 2028: Mit der U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz

Zwei Jahre lang werden die U2 und die U5 einen Teil der Strecke auf den gleichen Gleisen zurücklegen. Danach – nämlich ab 2028 – wird die U2 beim Rathaus  abzweigen und über  Neubaugasse, Pilgramgasse und Reinprechtsdorfer Straße zur neuen, wenn auch nur vorläufigen Endstation, Matzleinsdorfer Platz fahren. Neu errichtet werden müssen dafür die zwei Stationen Reinprechtsdorfer Straße und Matzleinsdorfer Platz.

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Ab 2028 biegt die U2 beim Rathaus ab und fährt zum Matzleinsdorfer Platz. Ab dann fährt zwischen Rathaus und Karlsplatz nur noch die U5.

Ebenfalls ab 2028 übernimmt dann die U5  die Strecke zwischen Karlsplatz und Frankhplatz. Sprich: Aus einer Doppelnutzung wird eine einfache Nutzung durch die Linie U5.

  • Bis 2035: Neue Endhaltestellen für U2 und U5

Beendet sind die Arbeiten damit aber noch nicht. Sowohl für die U2 als auch für die U5 ist eine weitere Ausbaustufe geplant.

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Der letzte Bauabschnitt erfolgt ab 2028. Bis 2035 soll die U2 vom Matzleinsdorfer Platz bis zum Wienerberg und die U5 vom Frankhplatz bis Hernals verlängert werden.

Genau dann, wenn der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein soll, beginnen auch schon die nächsten Arbeiten: Ab 2028 wird die U2 vom Matzleinsdorfer Platz  bis zum Wienerberg verlängert. Der Ausbau soll vor allem den Süden Wiens besser an die Innenstadt anbinden. Gleichzeitig sollen die hochfrequentierten Linien wie die U6 und die U1 entlastet werden. Rund 40.000 Einwohner sollen von dem Ausbau profitieren, heißt es von der MA 18 (Stadtentwicklung und Stadtplanung).

Ab Matzleinsdorfer Platz entstehen dafür eine neue 2,2 Kilometer lange Strecke mit zwei neuen U-Bahn-Stationen. Eine davon direkt unter der Grußriegelstraße und die Station Wienerberg direkt bei der Österreichischen Gesundheitskasse. Wie die Stationen selbst aussehen, stehe bereits fest, zu den Stationsgebäuden werde es einen eigenen Wettbewerb geben, sagt Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

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Die Finanzierung stehe ebenfalls, Gespräche mit dem Bund seien im Laufen. Auskunft über die genauen Kosten des Projekts werden angesichts der hohen Inflation aber noch nicht getätigt, so Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ).

Die Grundlagenplanung sei nun von der Stadt an die Wiener Linien übergeben worden, die nun die Detailplanung vornehmen, so eine Sprecherin der Wiener Linien. In Betrieb gehen wird die neue Strecke voraussichtlich zwischen 2032 und 2035.

Ebenfalls in diesem Zeitraum bewegt sich die zweite Ausbaustufe der Linie U5. Vom Frankhplatz  aus soll die Linie über den Arne-Karlsson-Park, Michelbeuern-AKH und den Elterleinplatz bis nach Hernals verlängert werden, wo die U5 einen Umsteigeknoten mit der Vorortelinie S45 erhalten wird.

Die Grundplanung für den Abschnitt zwischen Frankhplatz und Hernals erwarten die Wiener Linien von der Stadt noch diesen Herbst. Ab dann gehe es auch in diesem – vorerst letzten – Abschnitt an die Detailplanung.

Eine neue Linie, 12 neue Stationen und 11 Kilometer neue Strecke

Nach Abschluss der zweiten Ausbaustufe wird das Wiener Öffi-Netz um eine neue Linie, 12 neue Stationen und rund 11 Kilometer neue Strecke erweitert. Davon rund 6 Kilometer  auf der Strecke der U2 und rund 5 neue Kilometer auf der Strecke der U5. Vier neue U-Bahn-Knotenpunkte sollen entstehen und zahlreiche Busse und Straßenbahnen an die U-Bahn-Haltestellen angebunden werden. Schnelleres Umsteigen auf andere Verkehrsmittel sollen auch die zwei neuen S-Bahn-Knotenpunkte Matzleinsdorfer Platz und  Hernals ermöglichen. Bis dahin vergeht aber noch einiges an Zeit.

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