Türkische Fans hatten Heimspiel im Ernst-Happel-Stadion

Bis zu drei Sicherheitsschleusen bei manchen der Fan-Sektoren.
Viel Stimmung und wenig Bier – die Türken waren rund um das Stadion in der Mehrheit. Wenig Arbeit für die 450 Polizisten.

"Türkeifahnen müsste man heute verkaufen", sagt der Mann am Bierstand. "Die würden besser gehen." Tatsächlich verirren sich nur wenige Gäste hierher, um alkoholische Getränke zu konsumieren. "Das Bier gibt es auch alkoholfrei", versucht es der Verkäufer mit allen Mitteln – vergebens. Auch der kleine Stand mit den Österreich-Schals und -Fahnen ist diesmal kaum besucht.

"Turkiye, Turkiye", hallt es über den Vorplatz des Stadions schon zwei Stunden vor dem Anpfiff. Vor dem Wettstand bildeten sich bereits Schlangen, schließlich galt das türkische Team als Außenseiter – 3,50 Euro für einen wurden für einen Sieg geboten. Viele Türken sahen hingegen ihre Mannschaft als Favorit, Hunderte feierten bereits im Vorfeld ihr Team.

Zu sehen war dies auch, als die beiden Mannschaftsbusse gegen 19 Uhr beim Stadion eintrafen. Während das Gefährt des türkischen Teams von Fans umringt wurde und die Polizei erst die Durchfahrt zum Stadion freimachen musste, blieb das österreichische Teams fast unbemerkt – nur eine Handvoll Fans fertigten Selfies an. Rund um das Stadion war deshalb häufig von einem Auswärtsspiel die Rede.

Türkische Fans hatten Heimspiel im Ernst-Happel-Stadion
Freundschaftsspiel, Österreich, Türkei, Ernst-Happel-Stadion
Polizei war kaum zu sehen, beziehungsweise hielten sich die Beamten im Hintergrund. Gerade einmal 450 Beamte waren vor Ort. "Bei Austria gegen Rapid haben wie drei Mal so viele im Einsatz", hieß es bei der Polizei. Allein daran war ersichtlich, dass die Gefahr im Vorfeld eher medial hochgekocht wurde. Das Spiel gegen die Türken war nicht einmal als Hochrisiko-Spiel eingestuft worden.

Dennoch gab es groß angelegte Sicherheitskontrollen an den Eingängen. In einigen Sektoren musste man drei Sicherheitsschleusen durchdringen, um ins Stadion zu gelangen. Es ging auch darum, zu verhindern, dass – wie beim Albanienspiel – Böller in das Stadioninnere gelangen. Ein Blick auf die konfiszierten Gegenstände zeigte aber: Es wurden fast ausschließlich Dosen und Plastikflaschen mit Getränken abgenommen. Es war ein friedliches Fußballfest.

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