Vor Norbert Schneider liegt eine aufregende Woche: Denn am Montag startet das Training für die neue Staffel Dancing Stars. Und am Freitag hat der Sänger und Gitarrist, der bereits zwei Mal einen Amadeus Award gewonnen hat und wieder nominiert ist, seinen bis dato größten Auftritt im ausverkauften Wiener Konzerthaus.
In den Tagen davor braucht er zur Einstimmung gute Wiener Küche. Die findet der 37-jährige Wahlwiener in "Pichlmaiers zum Herkner", bei der Straßenbahnstation "Neuwaldegg", das Norbert Schneider soeben betritt.
Vor gut einem Jahr hat die Familie Pichlmaier das legendäre Vorstadtgasthaus des Wiener Spitzenkochs Heinz Herkner übernommen. Es war der Familie wichtig, dem Original und der Wiener Küche treu zu bleiben und dennoch mit der Zeit zu gehen. Das Ergebnis ist ein charmantes Restaurant mit weißen Wänden, schwarz-brauner Holzvertäfelung und türkisen, herzförmigen Sesseln, in dem traditionelle wie zeitgemäße österreichische Gerichte serviert werden.
Alle drei zusammen
Die Zuständigkeiten haben sich die drei Chefs aufgeteilt: Für Gulasch, Rieslingbeuschel oder eingelegte Lachsforelle zeichnet Werner Pichlmaier verantwortlich, der zehn Jahre im Hotel Sacher aufgekocht hat. Sein Bruder Martin, der schon Restaurantleiter im Fabios war, ist Geschäftsführer und dessen Ehefrau Christiane für das Service zuständig.
Sie überreicht Schneider die Speisekarte. Der Künstler entscheidet sich für den Salat vom Wintergemüse.
Das Werk einer Legende neu zu interpretieren, diese Aufgabe verbindet die Pichlmaiers mit Norbert Schneider: Denn Georg Danzers Nachlassverwalter war vor einiger Zeit mit der Frage an Schneider herangetreten, ob er nicht Danzers Werke neu interpretieren würde. "Das war eine Riesenehre", sagt Schneider und nimmt einen Schluck vom Grünen Veltliner.
"Aber ich war skeptisch. Wenn man sich an einen Heiligen wagt, kann man viel falsch machen." Heute ist er froh, die Herausforderung angenommen zu haben. Seit der Präsentation des Albums "Neuaufnahme" vor einem halben Jahr hat er viel positives Feedback bekommen; auch von Personen, die Danzer sehr nahe standen.
Durch das ganze Land
Im Juni tourt er mit den Danzer-Hits durch Österreich. Das freut ihn besonders. Denn so eine Tournee wäre schon vor einigen Jahren geplant gewesen, als er mit "Take it easy" den Ö3-Soundcheck gewann und auf dem Sender rauf und runter gespielt wurde. "Aber das war ein Luftschloss. Ich dachte, ich würde mehr Fans bekommen. Aber das Gegenteil war der Fall. Niemand kam zu meinen Gigs. Die alten Blues- und Jazz-Fans hatte ich offenbar damit verärgert, weil ich auf Ö3 gespielt wurde." Schneider schüttelt den Kopf. "Es hat lange gedauert, zu beweisen, dass ich noch derselbe bin. Dabei macht mir nichts mehr Freude, als auf der Bühne zu stehen und das Publikum mit meinen Liedern zu begeistern."
Ob er vor Auftritten nervös ist? "Immer. Aber das ist okay. Kurz vor dem Auftritt sperr’ ich mich meistens am Klo ein", lacht Schneider. "Das ist der einzige Ort, an dem man mich in Ruhe lässt."
Apropos Auftritt: Wie bereitet er sich auf das Dancing-Stars-Training vor, das täglich drei Stunden in Anspruch nehmen wird? "Ich habe mir sagen lassen: Rumpf ist Trumpf. Also habe ich Rückentraining gemacht. Ich merke, dass mir das gut tut. Was das fürs Tanzen bringen soll, weiß ich aber noch nicht." Es gelte, auf die richtige Ernährung zu achten. Aber da könne man beim Herkner ja nichts falsch machen.
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