Was? Wann? Wo? Die weltweit erste Straßenbahn-WM in Wien

Tram WM Disziplinen Wien
25 Nationen treten beim Rathausplatz gegeneinander an. Die Veranstaltung ist eingebettet in ein Öffi-Fest mit Rahmenprogramm.

Die Straßenbahnweltmeisterschaft, zu der Wien am Samstag geladen hat, soll ein riesiges Spektakel werden. Aber was passiert am Rathausplatz eigentlich?

Wann und wo findet die Tram-WM statt? 

Am 13. September von 9 bis 19 Uhr am Wiener Rathausplatz; gefahren wird auf den Gleisen am Ring. Kombiniert wird das Event mit dem traditionellen Öffi-Tag, bei dem auch Kinderprogramm angeboten wird. Der erste Durchgang des Wettbewerbs läuft von 11 bis 13.30 Uhr, der zweite von 14.30 bis 16.30 Uhr.

Was kostet die Veranstaltung? 

Nichts. Der Eintritt ist frei. Zudem gibt es einen kostenlosen Sonderfahrschein, mit dem man von 8 bis 20 Uhr mit allen Öffis in der gesamten Kernzone Wien gratis fährt. Den Sonderfahrschein gibt es in den Info- und Ticketstellen der Wiener Linien oder zum Download auf tramwm. wienerlinien.at/oeffi-fest.

Mit wie vielen Zuschauern wird gerechnet? 

Erwartet werden mehr als 50.000 Besucherinnen und Besucher vor Ort sowie ebenso viele Zuseherinnen und Zuseher via Livestream weltweit.

Wer tritt gegeneinander an? 

25 Teams aus 25 Nationen wollen zeigen, was sie drauf haben. Mit dabei sind u. a. FahrerInnen aus Hongkong, San Diego und Melbourne.

Wie läuft der Wettbewerb ab? 

Die Fahrerinnen und Fahrer müssen sich in acht Disziplinen beweisen. Darunter „Stop & Go“: An der Front der Straßenbahn ist ein mit Wasser gefüllter Behälter angebracht. An drei festgelegten Haltepunkten wird getestet, wie gleichmäßig und präzise beschleunigt und gebremst wird. Jeder verschüttete Tropfen bedeutet Punkteabzug. Bei der Disziplin „Geschwindigkeit halten“ muss man auf einer Strecke von 20 Metern exakt 25 km/h halten, dabei wird der Tachometer verdeckt, es kommt also auf das richtige Gefühl an.

Gibt es eine Königsdisziplin? 

Besonders anspruchsvoll sind die Disziplinen, bei denen Präzision und Teamwork gleichzeitig gefragt sind, wie etwa Rückwärtsfahren oder Tram-Curling. Hier komme es nicht nur auf individuelles Fahrkönnen an, sondern auf perfekte Abstimmung zwischen den Fahrerinnen und Fahrern – etwas Besonderes, da sie ja sonst allein unterwegs sind.

Wie wird das Siegerteam ermittelt? 

Ziel ist es, möglichst viele Punkte in den einzelnen Disziplinen zu sammeln. Zusätzlich wird die Gesamtzeit pro Durchgang gemessen. Sprich: Je schneller alle Disziplinen geschafft sind, desto mehr Punkte gibt es.

Wer ist „unser“ Team aus Wien?

Florijan Isaku und Elisabeth Urbanitsch von den Wiener Linien konnten sich bei der Qualifikation gegen rund 40 Kolleginnen und Kollegen durchsetzen.

Mit welchen Bims wird gefahren?

Hier gibt es einen klaren Heimvorteil für das Team aus Wien: Gefahren wird mit den Straßenbahnen des Gastgeberlands; heuer also mit einer Flexity und einem ULF (Ultra Low Floor).

Wie ist das Rahmenprogramm? 

Die U-Bahn-Stars treten auf, es gibt eine Hüpfburg, ein Bällebad eine Fahrrad-Draisine und vieles mehr. Bei einer Rätselrallye kann man sein Öffi-Wissen testen, und für das passende Outfit gibt es einen Fanshop.

Warum findet die erste WM in Wien statt?

Mit dem sechstgrößten Straßenbahnnetz weltweit sei Wien eine echte Straßenbahn-Metropole, heißt es bei den Wiener Linien. Zudem soll mit der Weltpremiere auch ein Jubiläum gefeiert werden: 160 Jahre Straßenbahn. Übrigens gab es schon zuvor in verschiedenen europäischen Städten Tram-EMs; 2015 ging sie in Wien über die Bühne.

Wie wird die WM finanziert? 

Die Kosten für die Veranstaltung belaufen sich auf knapp 500.000 Euro. Finanziert werde die Veranstaltung aus dem Budget der Wiener Linien. Am Tag selbst sollen Einnahmen durch Gastronomie und Merchandising generiert werden, heißt es auf KURIER-Anfrage.

Was hat Wien von so einem Event? 

Die Tram-WM biete die einmalige Gelegenheit, die Menschen hinter dem öffentlichen Verkehr international ins Rampenlicht zu stellen, heißt es bei den Wiener Linien. Diese Aufmerksamkeit stärke das Image Wiens als lebenswerte und klimafreundliche Stadt mit einem vorbildlichen öffentlichen Verkehrssystem.

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